Prävention und Gesundheitsförderung zielen auf die Förderung von Lebenskompetenzen und Stärkung von persönlichen Ressourcen ab. Kinder und Jugendliche sollen dabei unterstützt werden, altersspezifische Entwicklungsaufgaben bewältigen zu können. Eine Voraussetzung dafür ist auf Seiten der Erwachsenen eine Haltung, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, sich im täglichen Handeln als selbstwirksam zu erleben.
Entwicklungsförderung
Ressourcen :
Ressourcen sind aktuell verfügbare Potenziale, die die Entwicklung unterstützen.
Risikofaktoren sind Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von psychischen Störungen erhöhen (Bender & Lösel, 1998).
Schutzfaktoren sind individuelle oder Umfeldmerkmale bzw. Resilienzen. Sie sind schon vor dem Auftreten von Risikofaktoren vorhanden und können die Entstehung psychischer Störungen verhindern oder abmildern (Rutter, 1985).
Entwicklungsaufgaben:
„Eine Entwicklungsaufgabe ist eine Aufgabe, die sich in einer bestimmten Lebensperiode des Individuums stellt. Ihre erfolgreiche Bewältigung führt zu Glück und Erfolg, während Versagen das Individuum unglücklich macht, auf Ablehnung durch die Gesellschaft stößt und zu Schwierigkeiten bei der Bewältigung späterer Aufgaben führt.“ (Havighurst, 1982, S. 2).
„Quellen für Entwicklungsaufgaben sind physische Reife, kultureller Druck (Erwartungen der Gesellschaft) und individuelle Zielsetzungen oder Werte.“ (Havighurst, 1956, S. 215).
Selbstwirksamkeit:
Selbstwirksamkeit ist die Überzeugung, aufgrund eigener Fähigkeiten und Fertigkeiten in einer bestimmten Situation erfolgreich handeln zu können. Diese Überzeugung beeinflusst die Wahrnehmung der Erfolgswahrscheinlichkeit, mit der eine Aufgabe gelöst werden kann und damit die Motivation sich auf diese einzulassen und sich im Verlauf der Bearbeitung anzustrengen. (Jerusalem & Schwarzer,1999).
Bildungserfolg
„Während Schulleistungen Bildungserfolg punktuell, d. h. zu einem bestimmten Zeitpunkt und in bestimmten Schulfächern messen, bilden formale Bildungsabschlüsse oder Bildungszertifikate den langfristigen Bildungserfolg ab.“ (Diefenbach, 2007, S. 1).
Lebenskompetenzen
Im Mittelpunkt pädagogisch-präventiven Handelns steht die Frage, was Schülerinnen und Schüler lernen müssen, um Lebenskompetenzen entwickeln zu können und in welchen schulischen Feldern dies möglich ist. Im Rahmen der Leitperspektive "Prävention und Gesundheitsförderung" werden deshalb die Lebenskompetenzbeschreibungen der WHO sowie personale und soziale Schutzfaktoren in fünf zentrale Lern- und Handlungsfelder zusammengefasst.
Die 10 zentralen Life Skills (WHO, 1994) sind:
- Interpersonale Beziehungsfertigkeit
- Kommunikative Kompetenzen
- Entscheidungsfähigkeit
- Stressbewältigung
- Problemlösefertigkeit
- Gefühlsbewältigung
- Kreatives Denken
- Kritisches Denken
- Empathie
- Selbstwahrnehmung
Weitere Informationen zu Prävention und Gesundheitsförderung für Schülerinnen und Schüler finden Sie auf den Seiten des Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.
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