Lernzirkel Gicht Station 2

Fragebogen zum Thema Hyperurikämie und deren Ursachen

Hyperurikämie bedeutet...
❏ zu viel Harnsäure in der Lymphe ❏ zu wenig Harnsäure im Blut ❏ zu viel Harnsäure im Blut

 

Die Harnsäure liegt unter folgenden Bedingungen als ionisiertes Salz vor:
❏ in der Niere immer ❏ bei einer Konzentration von 7,0 mg/dl ❏ bei einem pH zwischen 7,35 und 7,45

 

Eine Hyperurikämie…
❏ hat immer eine Gicht zur Folge ❏ kann unbemerkt bleiben ❏ verschuldet der Patient selbst

 

Ein akuter Gichtanfall…
❏ geht mit einem chronischen Gichteinfall einher ❏ hat die Tophi-Entstehung zur Folge ❏ ist von Schmerzen begleitet

 

Die chronische Gicht ...
❏ betrifft die Gelenker ❏ ist von Schmerzen begleitet ❏ hat die Tophi-Entstehung zur Folge

 

Ursachen einer primärenHyperurikämie (Mehrfachnennungen möglich)
❏ erhöhte Aufnahme von Nahrungsmittelpurinen ❏ Ausscheidung der Harnsäure über die Niere gestört ❏ Übergewicht
❏ metabolische Azidose ❏ Diabetes mellitus ❏ der Körper produziert verstärkt Harnsäure

 

Ursachen einer sekundären Hyperurikämie (Mehrfachnennungen möglich)
❏ erhöhte Aufnahme von Nahrungsmittelpurinen ❏ Ausscheidung der Harnsäure über die Niere gestört ❏ Übergewicht
❏ metabolische Azidose ❏ Diabetes mellitus ❏ bder Körper produziert verstärkt Harnsäure l

 

Hyperurikämie und ihre Ursachen

Unter Hyperurikämie versteht man eine erhöhte Konzentration (Hyper-) von Harnsäure im Blut (-ämie).

Die Harnsäure ist eine schwache Säure (pK 5,75) und liegt bei physiologischem pH-Wert von 7,4 zu 98 % als ionisiertes Salz (Na- Urat) vor. Im Harn (pH 4,5) liegen 98 % der Harnsäure in nichtionisierter Form vor.

Auch bei der Harnsäure ist die Löslichkeit von verschiedenen Faktoren abhängig:

  • Temperatur: Je niedriger die Temperatur, desto niedriger die Löslichkeit. Daher können die Kristalle auch gut in Gelenken ausfallen (Gelenk ca. 29 °C)
  • pH-Wert: Bei niedrigem pH fallen Harnsäurekristalle schneller aus. Daher entstehen diese besonders in Gelenkflüssigkeiten, Bindegewebe, Ohrknorpel und in der Niere. Im Harn (pH 4,5) liegen beispielsweise schon 98°k der Harnsäure in nichtionisierter Form vor.
  • Konzentration: Je höher die Harnsäure-Konzentration, desto eher kommt es zur Ausfällung von Urat-Kristallen. Der Grenzwert für Löslichkeit der Harnsäure liegt bei 6,5 mg/dl Blut. Ab einer Konzentration von 9 mg/dl erleidet nahezu jeder Patient einen Gichtanfall.

Erhöhte Harnsäurewerte führen nicht zwangsläufig zur Gicht, stellen lediglich die biochemische Grundlage dar. Steigt die Konzentration der Harnsäure im Blut auf über 6,5 mg/dl, sinkt der Blut-pH so steigt die Wahrscheinlichkeit eines Gichtanfalls, d. h. Urat-Kristalle können ausfallen. Diese Urat-Kristalle können dabei in Gelenken ausfallen und starke Entzündungen hervorrufen (akuter Gichtanfall), aber ohne bedeutsame entzündliche Reaktion im Bindegewebe, in Sehnen und in Schleimbeuteln abgelagert werden (Tophi ➞ chronische Gicht).

Ursachen:

primäre Hyperurikamie sekundäre Hyperurikämie
➞ genetisch bedingt ➞ durch Stoffwechselstörungen hervorgerufen
• gestörte Harnsäureausscheidung (Niere) • Diabetes mellitus
• vermehrte Harnsäuresynthese • Ketoazidose: Fasten, Diabetes mellitus
  • Übergewicht
  • Nierenfunktionsstörungen