WUNDSALBEN
"WUNDSALBEN" - in drei Variationen 1. "Originalrezept": Εναιμου (Littré, IV, 417. Abs. 14) Zutaten: Weihrauch, Myrrhe, Galläpfel, Wollfett, Rotwein (trocken) Mischung: 1 Teel. Weihrauch in Mörser geben und zermahlen, dazu 1 Teel. Myrrhe geben und ebenfalls zerstoßen, dieses Pulver dann in ein Schälchen gefüllt und dazu 1 Teel. geriebene Galläpfel und 1 Teel. Wollfett gegeben, alles vermischen und zum Schluß noch etwas trockenen griechischen Rotwein dazufügen und nochmals gut verrühren. Anwendung: Auf die frische Wunde auftragen, austrocknende (adstringierende) Wirkung. Bemerkung: In dem Hippokratischen Originalrezept finden sich keine konkreten Mengenangaben. "Alle Zutaten werden zu gleichen Teilen gemischt." Giftige Substanzen wie Bleioxid, Kupfersulfat und die Halluzinationen auslösende Alraunwurzel werden in den Versuchen nicht angewandt. Der Gallapfel ist keine Frucht, sondern das Produkt der Gallwespe (Cynips infector), die auf Eichenbäumen ihre Larven ablegt. 2. Variante des Εναιμου (Littré, IV, 429. Abs. 23) Zutaten: Weihrauch, Zinkoxid, Schweineschmalz, Gänseschmalz, Olivenöl Mischung: 1 Teel. Weihrauch in Mörser geben und gut zerstoßen, dazu 1 Teel. Zinkoxid geben und nochmals im Mörser zerstoßen, dieses Pulver dann in ein Schälchen geben und dazu 2 Teel. Schweineschmalz geben, alles gut verrühren und zum Abschluß etwas Olivenöl dazugießen und nochmals rühren. Anwendung: auf die frische Wunde aufgetragen, austrocknende (adstringierende) Wirkung 3. Variante des Εναιμου Zutaten: weißer Essig, Honig, Natron, Ochsengalle Mischung: alle Zutaten werden zu gleichen Teilen in einen Topf gegeben und kurz aufgekocht. |
|