...die Schülerinnen und Schüler der
Zweijährigen Berufsfachschule, Herrenberg befinden sich im 1.
Schuljahr und haben schon sehr viele Kenntnisse und fachspezifische
Inhalte im Bereich Nahrungszubereitung und Ernährungslehre
erworben.
Vorüberlegungen und inhaltlicher Aufbau des
Kochduells:
Der Klasse steht bald ein Probekochen (Theorie
und Praxis) bevor. Um die geschulten Inhalte lebensnah und
spielerisch zu wiederholen, kam ich auf die Idee, das bekannte
"Kochduell aus dem Fernsehen" auf die Praxis zu übertragen.
Wie oft stehen wir vor einem halbleeren
Kühlschrank und überlegen uns, was wir mit den "bisschen
Lebensmitteln" anfangen wollen und kommen danach zu dem Entschluss,
lieber doch Essen zu gehen.
Die Schülerinnen und Schüler werden vor diese
"typische Alltagssituation" gestellt, in der bestimmte Lebensmittel
vorhanden sind, und in möglichst kurzer Zeit zu einem leckeren
Gericht verarbeitet werden sollen.
Sie schließen sich in "Teamgruppen" zusammen
und beraten über Kriterien, die alle Teams erfüllen müssen. Zum
Beispiel: Zeitbedarf, Kreativität, Aussehen, Geschmack und andere
Bewertungskriterien. Alle Gruppenmitglieder müssen mit den Kriterien
einverstanden sein! Ist die Klasse sehr groß, dann besteht die
Möglichkeit so genannte Schiedsrichter zu benennen. Diese bewerten
zusätzlich die praktische Ausführung: zum Beispiel Teamarbeit,
Sozialverhalten, Hygiene der einzelnen Gruppen.
Vorteile dieser Methode sind: die
Schülerinnen und Schüler lernen in einer bestimmten Zeit mit
unbekannten Lebensmitteln ein Menü herzustellen (lebensnaher
Unterricht), Sozialverhalten und Teamfähigkeit werden gefördert und
dienen auch zur Übung für das Verhalten im späteren Beruf und
Alltag. Welcher Chef möchte einen Alleingänger im Team haben? Sie
lernen ihre Arbeit selbst einzuschätzen und zu bewerten. Aufkommende
Diskussionen fördern die Auseinandersetzung mit den Lerninhalten und
ermöglichen einen "lebendigen Unterricht". Die Lehrerin, der Lehrer
kann sich ein sehr gutes Bild über den Istzustand" des Gelernten
bilden und kann gegebenenfalls praktische und theoretische
Kenntnisse aufnehmen und/ oder vertiefen.
Durch die Methode "Kochduell" werden sämtliche
Schlüsselqualifikationen erlernt, geübt und reflektiert. Die
Unterrichtsmethoden entdecken lassendes Lernen oder auch Lernen
durch Versuch und Irrtum werden einbezogen.
Das Team stellt sich einen Zeitrahmen von 2
Stunden.
Der Gesamtumfang des Unterrichts betrug 4
Unterrichtsstunden.
Für die Gruppenbewertung nahmen sich die
Schülerinnen und Schüler 15- 20 Minuten Zeit.
Fazit:
Für die Tischkultur und das Genießen der einzelnen Menüteile nahmen
sich die Schülerinnen und Schüler viel Zeit. Mittlerweile kommen sie
erst nach der 5 Unterrichtsstunde aus dem Unterricht. Die Klasse
akzeptiert eine 5 Unterrichtsstunde. Sie nutzen die gesamte
Unterrichtszeit mit Spaß und Engagement.
Die Schülergruppen entwickelten mithilfe ihrer selbst erstellten
Kriterien einen Notenschlüssel und bewerteten sich gegenseitig. Die
Noten wurden mit der Note der Lehrerin verglichen und diskutiert.
Hierbei ist zu erwähnen, dass sich die Schülerinnen und Schüler sehr
kritisch mit ihrer Arbeit und dem Ergebnis auseinandersetzten. Die
Leistungsbewertung der Lehrerin fiel in manchen Fällen sogar besser
aus!
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