Das Spiel im Gemeinschaftskundeunterricht
Kurze, ungeordnete Zusammenstellung von Tipps zum Thema Spielen im Gemeinschaftskundeunterricht
Mindmap: Spielformen im Gemeinschaftkundeunterricht
Grundlegende Überlegungen
Als Lehrer / Lehrerin habe ich eine besondere Aufgabe. Ich muss die Rolle des Spielleiters übernehmen, sollte mich aber nicht aus dem Spielgeschehen ausschließen. Als Lehrer / Lehrerin sollte ich so oft wie möglich mitspielen.
Spielhemmungen müssen überwunden werden bzw. dürfen gar nicht aufkommen. Es muss also beachtet werden:
- einfache, deutliche Spielregeln
- jeder sollte sich beteiligen, also möglichst keine Zuschauer
- bei bestimmten Spielen Musikuntermalung
Mit Lockerungsspielen beginnen
Nach bestimmten Spielen sollten die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen austauschen.
Als Spielleiter darf ich nicht "starrer" Vollstrecker sein, sondern muss durch gute Vorbereitung sicher werden. Dazu gehört:
- ich habe mehrere Spielvorschläge
- ich habe notwendiges Material
- ich habe mir Gedanken über die Wünsche der Mitspieler gemacht
Planung
Bedingungen:
- Mit welcher Gruppe habe ich es zu tun?
- Wo liegen die Interessen, Wünsche, Probleme, Spielerfahrungen, Vorlieben und Schwächen der einzelnen Teilnehmer?
- Welche anderen Bedingungen muss ich berücksichtigen? (Raum, Material, Umfeld, z.B. Klassenarbeit im Nebenzimmer, Klassenzimmer zu klein etc.).
- Was will ich mit den Spielen erreichen?
- Welche Materialien benötige ich?
Auswahl der Spiele
- Spiele, die nicht gleich bestimmte Schülerinnen und Schüler ausschließen, weil sie besondere Fähigkeiten verlangen
- Spiele mit einfachen Regeln
- Keine Spiele mit zu engem Körperkontakt
- Keine Spiele, bei denen sich einzelne Teilnehmer vor der Gruppe produzieren müssen
- Spiele auswählen, bei denen man sich selbst wohlfühlt bzw. die einem selbst viel Spaß machen
Zusammenstellung der Spiele
Es sollte darauf geachtet werden, dass sich aktive mit ruhigen Spielen abwechseln und die Betonung mal mehr beim Einzelnen, mal mehr bei der Gruppe liegt.
Spielerklärung
Die Regeln in eine Geschichte packen. Dadurch wird Motivation und Spannung erzeugt; meistens werden sie dadurch auch besser verstanden.
Bei komplizierten Abläufen: Mit einer Schülerin / einem Schüler demonstrieren oder in "Zeitlupe" durchspielen.
In zwei Schritten spielen, d.h. mit einfachen Regeln beginnen und nach einiger Zeit eine Regel hinzufügen.
Spielgeschehen
Veränderungen des Regelwerkes zulassen.
Gleich starke Gruppen wählen.
Die Spiele sollten nicht "totgespielt" werden.
Abweichungen von der Planung, Verlängerungen oder Wiederholungen zulassen.
Spielen mit verschiedenen Klassenstufen
5.- 6. und teilweise 7.Klasse
Kinder haben einen starken Bewegungsdrang, der Lehrer sollte darauf eingehen. Eine Mischung von ruhigen und aktiven Spielen sorgt dafür, dass die innere Spannung gelöst wird und die Schüler auch lernen, wieder still zu werden.
7. - 10. Klasse
Viele Jugendliche empfinden Spiele als "Kinderkram"! Das heißt nicht, dass sie nicht gerne spielen, sondern sich durch ihr erzogenes Verständnis nur zu alt für solche Dinge fühlen.
Ich muss als Lehrer / Lehrerin also regelrecht für meinen Spiele werben.
Es ist hilfreich, das Wort "spielen" nicht zu erwähnen, sondern eine Umschreibung zu wählen. Eine Aufforderung wie z.B.: "Alle bewegen sich jetzt wie Krokodile durch den Raum" wird schnell als blöd, kindisch, albern ("Was soll denn das...") usw. abgewertet und abgelehnt.
Oft kann man Jugendliche gewinnen, indem man als Lehrer einfach mit dem Spiel anfängt und die Schüler mitreißt.
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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