Hohenstaufen - Zeugenberg
Der Berg scheint in zwei Abschnitte gegliedert zu sein, der untere Hang ist relativ flach und mit Gräsern bewachsen und der obere, steilere Hang ist voller Bäume. Der Übergang zwischen Wald und Wiese ist plötzlich und „wie am Schnürchen gezogen“. Der Grund hierfür liegt darin, dass Petrovarianz vorliegt. Der Mergel am Unterhang kann das Wasser gut speichern und bildet einen recht fruchtbaren Boden, wohingegen der Kalk am oberen Bergabschnitt wasserdurchlässig ist und somit nur Bäume mit langen Wurzeln ausreichend an Wasser gelangen.
Vom Zeugenberg Hohenstaufen aus, der die Malmschicht bezeugt, hat man eine gute Aussicht über Lias, Dogger und Malm, vor allem am Trauf. Außerdem kann man den Messelstein, Stuifen, den Rechberg und mehrere Schichtstufen sehen, die Malmstufe ist die eindrucksvollste. Die Zeugenberge samt Tal sind durch rückschreitende Erosion freigelegt worden, die allerdings nicht an einer Linie erfolgte, sondern sich unregelmäßig, je nach Gestein, fortsetzt. An den Stellen, an denen Schichtquellen austreten, kann man eine sich verändernde Vegetation erkennen.
Schichtstufenrelief
Karte erstellt von Peter Maisenbacher (Kartengrundlage: OpenStreetMap-Projekt, Höhendaten: CIAT)
Vor 100 Millionen Jahren war das ganze Gebiet von einem Meer bedeckt. Als die Kalkschicht des Hohenstaufen entstand, hatte das Wasser etwa eine Temperatur zwischen 18 und 24 Grad Celsius – eine optimale Voraussetzung zur Bildung von Organismen. Solange diese Bedingungen herrschten, wurde die Schicht immer mächtiger.
Zeugenberge
Auf dem Hohenstaufen steht auch die Ruine einer Burg, die um 1070 erbaut wurde. Damals waren die Staufer das mächtigste Königsgeschlecht und bauten auf den Zeugenbergen, da diese militärisch am günstigsten waren. Von hier aus war die Landschaft gut zu übersehen und man konnte die Burgen besser verteidigen. Zu den drei Kaiserbergen gehören neben dem Hohenstaufen noch der Rechberg und der Stuifen. Zu den Burgen findet man weitere Informationen auf den LBS-Seiten zur Landeskunde / Landesgeschichte.
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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