Anfahrt mit dem Bus ab der Solfatara, ca. 15 Minuten. Aufenthaltsdauer: ca. 30 Minuten
Geokoordinaten: 40° 49' 33.83'' N, 14° 7' 13.43'' E

Säulen von Pozzuoli / Macellum Tempio di Seraphide / Monte Nuovo / Baia

bradyseismische Schwankungen des Meeresspiegels werden an den antiken Säulen sichtbar

Säulen von Pozzuoli

Die antiken Säulen in Pozzuoli weisen eine Besonderheit auf: In einer Höhe von 3,5 bis 6,5 Metern über dem Marktplatz finden sich heute in den Marmorsäulen Wohnröhren von Bohrmuschen und Bohrschwämmen. Daraus lässt sich ableiten, dass die Säulen in der Vergangenheit unterhalb des Meeresspiegels gestanden haben müssen. Somit hat sich der Marktplatz seit römischer Zeit bis ins Meer abgesenkt und wieder gehoben.
Solche bradyseismischen Schwankungen sind meist die Folge von Bewegungen einer noch nicht erstarrten Magmakammer in geringer (hier: 4-5 km) Tiefe. An den Beispielen Island, Hawaii und Mount St. Helens kam es vor großen Ausbrüchen meist zu bradyseismischen Hebungen. Sie können als Anzeichen für drohende Ausbrüche angesehen werden.
Aktuell ergeben Messungen, dass sich der Boden in Pozzuoli wieder stärker hebt. Dieser Prozess wird von vielen kleineren Erdbeben begleitet. Gleichzeitig zeigen die Instrumente auch eine Temperaturerhöhung der austretenden Gase in der Solfatara und eine Veränderung der chemischen Zusammensetzung. Dies könnten Anzeichen für einen drohenden neuen Ausbruch sein. Meeresspiegelschwankung Höhe des Marktplatzes von Pozzuoli über dem Meeresspiegel (Informationen aus mehreren Quellen zusammengetragen)

Monte Nuovo

Monte Nuovo

Der westlich der Stadt liegende Monte Nuovo ist, wie der Name schon sagt, ein sehr junger Berg. Am 28. September 1538 kam es zu einer plötzlichen Hebung der Stadt um etwa 5 m. Damit fiel ein 300 m breiter Küstenstreifen trocken. Tags darauf kam es dann zum Aufbruch einer Spalte, aus der Schlacken und heiße Aschen herausgeschleudert wurden. Diese lagerten sich ab und bauten den Vulkankegel innerhalb von wenigen Tagen auf. Heute ist der 133 m hohe Berg von einem Pinienhain bewachsen und durch einen Wanderweg entlang des Kraterrands erschlossen. Der Zugang zu den nur noch wenig aktiven Fumarolen ist aktuell nur vom unteren Wanderweg erlaubt.

Parco Archeologico di Baia

Tempel der Diana - Baia

Auch in der Bucht von Baia lassen sich die Auswirkungen der bradyseismischen Schwankungen beobachten: In römischer Zeit war die Stadt einer der beliebtesten Ferienorte. Selbst Caesar oder auch Kaiser Hadrian hatten hier für sich Ferienvillen erbauen lassen. Dabei bildeten die bis heute gut erhaltenen Thermen das Zentrum der antiken Badekultur, die, je nach Quelle, wohl durchaus ausuferte.
Durch die immensen Hebungs- und Senkungsprozesse, von denen die Bucht betroffen war, liegen der römische Handelshafen und auch wichtige und prestigeträchtige Gebäude, die früher die Küstenlinie säumten, heute unter dem Meeresspiegel. Sie lassen sich u. A. mit einem Glasbodenboot oder im Rahmen geführter Schnorcheltouren besichtigen. Aber auch oberhalb des Meeresspiegels bieten meist hervorragend erhaltene Villen, Tempel und Badeanlagen, die sich terrassenförmig den Hang entlang ziehen, beeindruckende Einblicke in die römische Zeit. Ein Highlight sind dabei sicherlich die teilweise vollständig erhaltenen Kuppeln über den einzelnen Gebäuden.


Im Rahmen einer GFS hat Markus Schnellbach, Schüler des Bismarck-Gymnasiums Karlsruhe, eine Ausarbeitung zu den Themen Solfatara, campi flegrei und Säulen von Pozzuoli erstellt. Aus rechtlichen Gründen mussten einige Abbildungen für die Veröffentlichung auf dem Landesbildungsserver durch die entsprechenden Links ersetzt werden.
Ausarbeitung Solfatara, campi flegrei und Säulen von Pozzuoli
(Markus Schnellbach, PDF, 2 MB)


Organisatorische Hinweise:

Die Fahrt von Neapel (Hauptbahnhof) bis nach Pozzuoli dauert etwa 30 Minuten. Eine Anreise mit dem Zug ist in etwa 45 Minuten möglich. Von der Solfatara benötigt man sowohl mit dem Auto als auch zu Fuß ca. 15-20 Minuten.
Direkt am Macellum gibt es kostenpflichtige Parkplätze (Parkuhr).


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Direkt am Beginn des Wanderwegs zum Monte Nuovo gibt es einige wenige Parkplätze. Dort befindet sich auch ein kleines Besucherzentrum mit Picknicktischen, Toiletten und fließend Wasser.

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