Von der Nordseite des Ätnas erreicht man Taormina mit einem gecharterten Bus in ca. einer Stunde. Die Parkplatzsituation ist schwierig. Für einige wenige Busse gibt es Abstellmöglichkeiten am Parkhaus Porta Catania (37° 51' 3.05'' N, 15° 16' 48.81'' E), von dem man mit dem Aufzug direkt in die Stadt fahren kann. Die Alternative stellt der Parkplatz Lumbi (37° 51' 25.10'' N,15° 17' 17.66'' E) dar, von dem aus Shuttlebusse zur Porta Messina fahren.

Geokoordinaten: 37° 51' 4.82'' N, 15° 17' 20.64'' E

Taormina

Corso Umberto, antikes Theater, Stadtpark, Geschichte
Taormina

Das kleine Städtchen Taormina, das gerade einmal über gut 10.000 gemeldete Einwohner verfügt, ist mit rund 1,3 Millionen Gästen der meistbesuchte Urlaubsort Siziliens. Auch wenn die Altstadt auf den ersten Blick den Charme vergangener Zeiten erhalten hat, so trifft der Besucher hier doch auf Tourismus in seiner Reinform. Das steile Gelände wurde durch ausgeklügelte Verkehrssysteme erschlossen, so dass die Besuchermassen gezielt gesteuert werden können.
Geschichte
Bereits um 1300 v. Chr. siedelten die Sikeler, die ersten Bewohner der Region, an den Hängen des Monte Tauro. Als rund 600 Jahre später die Griechen in direkter Nachbarschaft die Stadt Naxos gründeten, kam es zu einem friedlichen Nebeneinander der beiden Nationen.
Im 3. Jahrhundert vor Christus wurde Sizilien zu einer römischen Provinz und Taormina entwickelte sich zur Heimat der reichen Beamten. Es wurden riesige Wohnhäuser gebaut und, auch aus strategischen Gründen, große Wasserreservoirs angelegt. Durch die Wirren im 10. Jahrhundert wurde die Stadt völlig zerstört und erst wieder im 13. Jahrhundert neu besiedelt. Sie erreichte aber bei weitem nicht mehr die Bedeutung, die sie einmal hatte. Obwohl man den Beginn des Tourismus in Taormina mit dem Besuch Johann Wolfgang von Goethes im Jahr 1787 datieren kann, sank durch die Verlegung der Verbindungsstraße Messina-Syrakus die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt noch weiter. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann die wirkliche Entwicklung zum touristischen Zentrum, in dem viele Adlige ihren Winter verbrachten. In der Zwischenzeit hat sich Taormina zu einem ganzjährigen Reiseziel entwickelt.
Corso Umberto
Der Corso Umberto, bildet sozusagen das touristische Zentrum der Touristenstadt. Hier findet sich zwischen den beiden Stadttoren Porta Messina und Porta Catania eine rund einen Kilometer lange Flaniermeile durch die spätmittelalterliche Stadt, die von unzähligen Souvenirläden, Cafés, Restaurants und Geschäften gesäumt wird. Nahezu alle Besucher werden durch diese enge Gasse hindurchgeschleust.
Dazwischen liegt der mehrmals verbreiterte und heute sehr große Platz „Piazza IX. Aprile“, der einen großartigen Blick auf die Bucht und das rund 200 m tiefer liegende Meer bietet. Am Rand des Platzes liegt mit der Kirche San Agostino ein weiteres Wahrzeichen der Stadt.
Antikes Theater
Unweit des nördlichen Endes des Corso Umberto liegt das antike Theater von Taormina, das zweitgrößte auf Sizilien und sicherlich eines der bekanntesten Bauwerke der Insel. Man geht davon aus, dass ursprünglich die Griechen an dieser Stelle ein erstes Theater errichteten, von dem heute aber nicht mehr viel zu sehen ist. Bereits 100 Jahre später wurde von den Römern über den bestehenden Teilen ein neues Theater errichtet, das im 2. Jahrhundert nach Christus in eine Arena für 5.400 Zuschauer umgebaut wurde, in der wohl nur noch Gladiatoren- und Tierkämpfe stattfanden. Das beeindruckende Panorama, das einen Blick auf den Ätna und die Bucht von Naxos bietet, wurde in diesem Zusammenhang von einer Ziegelwand versperrt, die aber nahezu völlig eingestürzt ist.
Stadtpark
Nicht ganz in das Bild der quirligen Touristenstadt passt der ehemals von der englischen Gemeinde liebevoll angelegte und seit 1920 öffentlich zugängliche Stadtpark. Zwischen mediterranen und exotischen Pflanzen, Denkmälern, Skulpturen und Tempeln findet man auch hier einen herrlichen Ausblick auf die Küste von Naxos und den Ätna.

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