Wollsackblöcke / Wollsackverwitterung

Entstehung von Wollsackblöcken (Beispiel: Sasbachwalden, Brigittenschloss)

Wollsackblöcke bei Sasbachwalden

Die Wollsackblöcke und Felsburgen sind das Ergebnis der Wollsackverwitterung, einer speziellen Art der Hydrolyse. Unter feucht-tropischen Klimabedingungen im Tertiär kam es entlang von senkrecht aufeinander stehenden Kluftsystemen zur chemischen Verwitterung, die stetig weiter in das Gestein vordrang. Dabei blieben im Verwitterungszersatz Gesteinsquader übrig, die weiter allseitig der Verwitterung ausgesetzt waren und abgerundet wurden. Bildlich gesprochen entstanden mächtige Verwitterungsdecken mit darin schwimmenden Gesteinsblöcken.
Ab dem Pleistozän wurde der Verwitterungszersatz abtransportiert. Dieser Prozess wurde durch die Solifluktion im periglazialen Raum weiter verstärkt. Übrig blieben die charakteristischen Wollsackblöcke, die teilweise zu Felsenburgen aufgetürmt sind.

Typische Beispiele lassen sich im Granit des Nordschwarzwalds, des Bayerischen Waldes und des Erzgebirges finden. Sie sind Zeugen von ehemals tropischen Klimabedingungen in diesen Räumen.

Quellen:

  • Lenz, L. und Wiedersich, B.: Grundlagen der Geologie und Landschaftsformen. Stuttgart 1993. S. 165.
  • Wilhelmy, H.: Klimageomorphologie in Stichworten. Hamburg 1974. S. 41.

Ordner mit weiteren Fotos der Wollsackblöcke bei Sasbachwalden


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