Thema: Aufbau und Funktion einer Kläranlage
Seit Menschen in sehr großer Zahl zusammen an einem Platz leben, taucht das Problem auf: Wohin mit dem Abwasser? Gedanken das Abwasserproblem zu lösen, mussten sich schon die Architekten in frühen Hochkulturen z.B. in Indien oder Babylon machen. Die Römer hatten in vielen ihrer Städte bereits eine sehr hoch entwickelte Abwasserentsorgung.
Manche Seuchen treten gerade nach Naturkatastrophen auf, wenn die Abwasserentsorgung ausfällt. Die Entsorgung von Abwasser ist aber nicht nur aus hygienischen Gründen von Bedeutung. Die Reinigung ist auch deshalb notwendig, damit die Umwelt nicht zu stark belastet wird. Denn, im Abwasser sind sehr viele Nährstoffe (Stickstoffverbindungen wie Ammonium, Nitrat und Phosphate) enthalten, die ohne Klärung in Flüssen und Seen zu einer Überdüngung (Eutrophierung) und explosionartigem Wachstum von Algen (einer sogenannten
Algenblüte) führen würden. Das wiederum entzieht den Gewässern Sauerstoff, so dass das gesamte biologische Gleichgewicht aus den Fugen geraten kann. Fische und andere Sauerstoff atmende Organismen gehen dann ein.
Was ist im Abwasser?
In das Abwasser gelangen alle die Stoffe, die in der Kanalisation "verschwinden". Wasser aus Dachabläufen, alles was durch den Regen von der Straße gespült wird (Staub, Sand und immer Winter auch Salz). Hinzukommen Fäkalien, Spül- und Waschmittelrückstände sowie Fette und Seifenreste. Je nach dem, welche Industriebetriebe an einem Ort ansässig sind, können weitere Stoffe im Abwasser enthalten sein. In der Schmuck- und Uhrenindustrie sind das z.B. Cyanide und Schwermetalle, die eine entsprechende Vorbehandlung der Abwässer verlangen, bevor das Wasser überhaupt erst in die Kanalisation gelangen sollte.Aufbau einer Kläranlage
Die Stoffe im Abwasser sind fest, gelöst, oder im Wasser fein verteilt als Suspension oder Emulsion. Daher gibt es in allen Klärwerken verschiedene Reinigungsstufen.
Zur Zeit sind Überlegungen im Gange die Phosphate, die in der chemischen Stufe anfallen, zu recyceln und nicht mehr zu deponieren.
In Zukunft wird auch größeres Augenmerk auf die Abtrennung von Pharmazeutika und ihren Metaboliten (Abbauprodukten) zu legen sein. Versuche dazu laufen bereits in etlichen Klärwerken. Man expermentiert damit die Altmedikamente (Asthmamittel, Schmerzmittel, Lipidsenker, Beta-Blocker, Antibiotika, Psychopharmaka oder die Wirkstoffe aus Antibabypillen) an Aktivkohlefilter zu binden.
Mit Analysenkoffer zur Wasseruntersuchung können mehrere Parameter bestimmt werden
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