Unterrichtsablauf
Hier finden Sie den Unterrichtsablauf mit den entsprechenden Materialien
Einstieg
Zum Einstieg wird den Schülerinnen und Schülern (SuS) ein fiktiver Zeitungsartikel gezeigt.
Anhand dieses Artikels äußern die Schülerinnen und Schüler ihre Meinungen. Dabei kann auch darauf eingegangen werden, wer alles Ski- oder Snowboardfahrer ist. Danach wird abgestimmt, wer für und wer gegen den Bau des neuen Skiliftes ist.
Erarbeitung des Naturraums
Bevor sich die Schülerinnen und Schüler um die Beantwortung dieser Frage kümmern können, müssen sie zuerst den Naturraum genauer kennenlernen. Dazu bietet sich Googlemaps an. Öffnen Sie hier zu folgenden Link: Hundseck in Googlemaps
Wechseln Sie zwischen den verschiedenen Ebenen Standard, Satellit und Gelände und nutzen Sie nach Möglichkeit auch die 3D-Ansicht. Für letztere benötigen Sie eine aktuelle Version von Google-Chrome.
Teilen Sie den Schülern das erste Arbeitsblatt aus, auf welchem sie in Einzelarbeit den Naturraum beschreiben (die Bilder des Arbeitsblattes finden Sie auch hier). Dabei soll eingegangen werden auf das Gelände, das Relief, die Höhenlage anhand der Höhenlinien, den Tourismus/die Verkehrslage und die Vegetation. Auf dem Arbeitsblatt finden die Schüler weitere Informationen/Links, wie zum Beispiel zum Schneefall/Schneehöhe oder auch zum Klima.
Hier finden Sie die Links des Arbeitsblattes:
(Tipp: Klimadiagramme für Baden - Württemberg finden sie auch auf der Seite des Geoportals des LMZ.)
Schneehöhe und Schneefall im Hundseck
Erarbeitung in Gruppen
Die Schüler werden nun in vier Gruppen eingeteilt. Jeder Gruppe wird eine der unten vorgestellten Person zugeordnet.(siehe Rollenkarten)
- Gruppe 1: Bauer Heinrich
- Gruppe 2: Hotelbesitzer Bernd Krieger
- Gruppe 3: Umweltaktivist Joel Grün
- Gruppe 4: Skilehrer Frank Reinhardt
Die Gruppen lesen sich die Erklärungen zu ihrer Person durch und notieren sich in ihrem Heft die nötigen Argumente. Dabei können auch eigene Argumente mit eingebaut werden.
Schnelle Gruppen können sich schon im Voraus überlegen, welche Argumente wohl die anderen Gruppen anbringen werden und dafür Gegenargumente finden.
Dann bestimmt jede Gruppe einen Hauptvertreter, der die Gruppe in der Diskussionsrunde vertritt.
Diskussionsrunde
a. Planung und Aufbau
Nun findet die geplante Diskussionsrunde statt. Dazu sollten die Tische wie folgt gestellt werden.
An jedem Doppeltisch sitzt der gewählte Hauptvertreter der jeweiligen Gruppe. Der Platz daneben bleibt vorerst frei. Die Gruppenmitglieder stehen/sitzen hinter ihrem Hauptvertreter. Sie können sich während der Diskussionsrunde auf den freien Platz setzen, wenn sie ihren Hauptvertreter unterstützen möchten, müssen aber danach den Platz wieder frei machen.
b. Durchführung
Der Moderator (der Lehrer, ggf. auch ein Schüler) eröffnet die Diskussionsrunde, indem er alle begrüßt. Er bittet jeden Hauptvertreter sich kurz vorzustellen und den anderen mitzuteilen, ob er für oder gegen den Bau der Skiliftanlage ist. Dann startet die Diskussion. Hierzu bietet es sich an, dass der Moderator einen Hauptvertreter aufruft und ihn bittet, ein Argument für seine Position vorzutragen. Dann kann die Diskussion mit den anderen beginnen.
Stockt die Diskussion zwischenzeitlich, so gibt es zwei Möglichkeiten, dies zu beheben:
- Der Moderator verweist auf ein Argument, welches bisher noch nicht zur Sprache kam, wie zum Beispiel das Thema „Umweltschutz“. Dann äußern sich die Hauptvertreter dazu.
- Der Moderator kann sich auf einen freien Platz setzen und ein Argument anbringen. Das sollte zwar grundlegend vermieden werden (der Moderator sollte grundsätzlich in seiner Rolle bleiben), ist aber vor allem dann sinnvoll, wenn sich die anderen Teilnehmer der Gruppe nicht trauen, sich auf den freien Platz zu setzen.
Je nach Diskussionsbedarf der Klasse beendet der Moderator die Diskussion nach ungefähr 10 bis 20 Minuten. Er bittet jeden Hauptvertreter noch einmal, in einem Satz seine Meinung kundzutun. Dann löst er die Diskussionsrunde auf, entlässt die Schüler aus ihren Rollen und lässt die ursprüngliche Klassensitzordnung wieder herstellen.
Auswertung
Die Lehrkraft kann den Schülern nun einige Fragen zur Diskussionsrunde stellen:
- Was konntet ihr beobachten?
- Welche Argumente wurden vorgebracht?
- Welche Proargumente und welche Contraargumente gab es?
- Welche Argumente haben euch überzeugt, welche nicht?
- Lassen sich die Argumente zusammenfassen? Welche drei großen Argumente stehen sich denn eigentlich gegenüber?
Dabei soll zum Vorschein kommen, dass bei solchen Interessenkonflikten häufig die drei Bereiche Ökonomie, Ökologie und das Soziale eine Rolle spielen. Alle drei Bereiche sollten in der Diskussionsrunde zur Sprache gekommen sein.
Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen diesen drei Bereichen, die möglichst in ein Gleichgewicht gebracht werden sollten. In diesem Zusammenhang führt die Lehrkraft den Begriff der Nachhaltigkeit ein. Dazu erhalten die Schüler ein Arbeitsblatt, in welchem sowohl der Begriff der Nachhaltigkeit als auch die drei Bereiche herausgearbeitet werden sollen.
Den Schülerinnen und Schülern soll deutlich werden, dass es nicht unbedingt eine klare Entscheidung im Sinne von pro und contra gibt, sondern hier immer ein Spannungsfeld entsteht.
Abschluss
Zum Abschluss werden die Schüler noch einmal gebeten aus ihrer persönlichen Perspektive eine Meinung abzugeben. Das Ergebnis wird verglichen mit der Anfangsabstimmung. Dabei soll deutlich werden, dass es bei solchen Diskussionen immer viele Zwischennuancen gibt. Jeder Bereich Ökonomie, Ökologie und Soziales muss Berücksichtigung finden und eventuelle Schäden im Sinne der Nachhaltigkeit minimiert werden.
Bilder des Skigebiets Hundseck (aufgenommen im Frühjahr 2021)
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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