Transatlantische Zwangsmigration: Aus Afrikanern werden Sklaven
Ab dem 16. Jahrhundert bis weit ins 19. Jahrhundert haben Millionen von Afrikanern unfreiwillig den Atlantik überquert: Der transatlantische Sklavenhandel verwandelte sie während der Überfahrt zu Sklaven. Um das Ausmaß der Versklavung - und damit auch der daran beteiligten Personen jenseits der Sklaven selbst - zu erfassen, gibt es seit einigen Jahren die Trans-Atlantic Slave Trade Database.
Bis ins frühe 19. Jahrhundert war dieser Menschenhandel völlig legal und wurde weitgehend toleriert. Erst seit dem Wiener Kongress traf er auf allgemeine Kritik und wurde von den europäischen Seemächten sanktioniert. Das machte den Sklavenhandel zwar illegal, zugleich aber sehr viel lukrativer, denn die Nachfrage bestand nach wie vor auf den landwirtschaftlichen Betrieben der Karibik, Südamerikas und der Südstaaten der USA.
Eine Sklavenbaracke (slave barracoon) in Sierra Leone 1840 |
Mithilfe der Trans-Atlantic Slave Trade Database können Schüler selbstständig am Computer verschiedene Aufträge erledigen und sich in einem weiteren Schritt diese Aufträge sogar selbst stellen. Der Umstand, dass die Database in englischer Sprache betrieben wird, soll hier weniger als Hindernis als vielmehr als Herausforderung verstanden werden. Möglichkeiten zur Differenzierung erhält der Lehrer einerseits durch die Menge der Suchaufträge, die einzelnen Schülern gestellt werden können, andererseits mithilfe der Vokabelblätter, die die Suche erleichtern können. Insbesondere für den bilingualen Geschichtsunterricht scheint hier ein weites Feld geöffnet. Voraussetzung für die Durchführung des Moduls ist, dass die Schüler selbstständig im Internet operieren können.
Arbeitsschritte:
1. Einstieg: Sklavenhandel
Zeige, inwiefern die Karte zu den "Slave Routes" von der UNESCO den transatlantischen Menschenhandel beleuchtet. Welche Informationen kann man ihr entnehmen, welche nicht?
2. Vorstellung der Transatlantic Database
Lerne die Funktionen der Trans-Atlantic Slave Trade Database kennen.
Zur Erleichterung werden dir auf einem Vokabelblatt die wichtigen englischen Begriffe übersetzt.
3. Suchaufträge: spezifisch (mit Lösungen und Lösungswegen)
Untersuche folgende Fragestellungen, um die Funktionen der Database kennenzulernen.
- In welchem Jahr erreichten die meisten Sklaven Kuba?
- Aus welcher afrikanischen Region stammten die meisten Sklaven?
- Unter welcher nationalen Flagge wurden die meisten Sklaven im 19. Jahrhundert verschifft?
- Wie hoch war die Mortalität auf spanischen Schiffen zwischen 1826 und 1850?
4. Suchaufträge: individuell
Überlege dir selbst weitere interessante Fragestellungen oder Vergleiche, mit denen du deine Suche spezifizieren kannst.
Mögliche Expertengebiete könnten sein: Herkunftsregionen, Zielregionen, Mortalitätsraten, Herkunft der Schiffe...
Diese Fragen können erst in der Klasse gesammelt werden, bevor sie im Einzelnen verfolgt werden.
5. Vertiefung:
- Untersuche die Karten der Trans-Atlantic Slave Trade Database nach weiteren Informationen, die für deine Forschungen interessant sind.
- Für bilinguale Klassen: Untersucht (in arbeitsteiliger Lektüre) je einen der Essays aus der Trans-Atlantic Slave Trade Database.
6. Präsentation: Transatlantischer Menschenhandel in Zahlen, Karten und Bildern
Präsentiere die Ergebnisse deiner Suche in einer digitalen Präsentation oder als Plakat.
Beachte dabei, dass die Trans-Atlantic Slave Trade Database viele Bilder zur Verfügung stellt.
7. Reflexion: "Slaving" - Grundlage für Kubas Modernisierung?
Überprüfe, inwiefern die Sklaverei die wirtschaftliche Situation der Zielländer beeinflusst hat. Einen Textimpuls für diese Fragestellung findest du hier.
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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