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Briefe 1700/1701

13. Mai 1700

In allen predigten macht man dem König complimenten, die armen reformierten verfolgt zu haben, meint also, es were was gar großes und schönes, und wer I. M. desabusieren wollte und die wahrheit weisen, würde nicht geglaubt werden. Es ist in der tat zu bejammern, daß man ihm in seiner jugend nicht recht gelernt, was eygentlich die religion ist und wie sie mehr instituiert ist, die einigkeit unter den menschen zu unterhalten, als daß sie einander plagen und verfolgen sollen. Aber wenn man seine vemunft nur durch ambitieuse weiber oder interessierte pfaffen regieren leßt, kann selten was guts draus kommen.

30. Juni 1701

Monsieur hat 7 millionen und eine halbe schulden hinterlassen; reich werde ich wohl nie sein, Gott gebe nur, daß ich auskommen kann. Der König hat einem conseiller d'estat namens mons. de Pomereu, einem gar ehrlichen mann, befohlen, sich meiner sachen anzunehmen und alles in richtigkeit zu bringen; es gehört aber zeit dazu, aber so viel man jetzt davon urteilen kann, so wird es schlecht heraus kommen, wenn Königs gnade nicht zu hüll kompt. Ich glaube, daß es mir vorteilhaftiger gewesen were, selber gestorben zu sein, als was mir widerfahren.

Zum Glossar: Dort sind alle Wörter erläutert.

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Versailles 1668 




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