Hier finden Sie Informationen zu den Bildungsplänen im Fach Geschichte, außerdem Unterrichtsmaterialien, Linksammlungen, Werkzeuge zur Eigenrecherche und Hinweise auf außerunterrichtliche Lernorte.

Vermittlungsangebote der externen Partner des "Generationenportals"

Autoren: Florian Hellberg (ZSL) in Kooperation mit Dr. Christiane Bertram (Universität Tübingen), Stefan Krauss, Ina Rommee, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Koordinierendes Zeitzeugenbüro an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Stiftung Berliner Mauer, Badisches Landesmuseum Karlsruhe

Externe Partner des "Generationeportals"

Die externen Partner des "Generationenportals" am Landesbildungsserver stellen eine Vielzahl von Vermittlungsangeboten und Anregungen für die unterrichtliche Praxis bereit:

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur hat den gesetzlichen Auftrag, die umfassende Aufarbeitung der Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der SBZ und DDR zu befördern, den Prozess der deutschen Einheit zu begleiten und an der Aufarbeitung von Diktaturen im internationalen Maßstab mitzuwirken. Gemeinsam mit anderen Institutionen und zahlreichen Partnern im In- und Ausland unterstützt sie die Auseinandersetzung mit den kommunistischen Diktaturen in der SBZ/DDR und in Ostmitteleuropa, um das öffentliche Bewusstsein über die kommunistische Gewaltherrschaft zu fördern.

Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet der Bereich schulische Bildung. Die Stiftung unterstützt Lehrkräfte und engagierte Vermittler politischer Bildung durch regelmäßige Fortbildungen und Veranstaltungen, die neue Impulse und vertieftes Fachwissen zu Themen der deutschen Teilung und Einheit bieten. Lehrkräfte finden zudem im Online-Bildungskatalog und auf der Website zahlreiche Bildungsmaterialien für den Unterricht rund um wichtige Ereignisse der deutsch-deutschen Geschichte.

Mit Projekten wie dem Jugendwettbewerb „Umbruchszeiten. Deutschland im Wandel seit der Einheit und der Online-Reihe „Mitbestimmen in Demokratie und Diktatur“ richtet sich die Stiftung darüber hinaus direkt an junge Menschen und schafft Interesse für die deutsch-deutsche Zeitgeschichte sowie aktuelle politische Ereignisse und gesellschaftliche Herausforderungen.

Koordinierendes Zeitzeugenbüro an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen 

Das vom Bund geförderte Bildungsprojekt ermöglicht es deutschlandweit Lehrkräften, DDR-Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über das Internetportal DDR-Zeitzeuge in den Schulunterricht einzuladen. Es dient damit als zusätzliches Angebot neben den Zeitzeugeneinsätzen durch die Gedenkstätten am authentischen Ort. Das Team des Koordinierenden Zeitzeugenbüros berät Bildungseinrichtungen bei der Organisation einer Zeitzeugenbegegnung und im sensiblen Umgang mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Darüber hinaus unterstützt es Lehrkräfte bei der Finanzierung von Zeitzeugenveranstaltungen und entwickelt vor- und nachbereitende Materialen, die den Schulen zur Verfügung gestellt werden. Auch digitale Zeitzeugengespräche über Videokonferenz-Tools und die Vermittlung an internationale Veranstalter sind möglich.

In dem von der Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, der Stiftung Berliner Mauer und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur getragenen Kooperationsprojekt sind aktuell 240 Personen verzeichnet. Sie berichten über politischen Widerstand und staatliche Verfolgung in der SED-Diktatur. Seit Start der Zeitzeugenvermittlung im Juni 2011 fanden bereits mehr als 10.000 Veranstaltungen mit rund 400.000 Teilnehmenden statt. Die Termine werden im Rahmen einer wissenschaftlichen Qualitätssicherung regelmäßig evaluiert und persönlich begleitet. Das Projekt hat in den vergangenen Jahren unter Beweis gestellt, dass die Arbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ein effizienter Weg ist, um das Demokratiebewusstsein der jungen Generation zu schärfen und zu einer intensiveren Beschäftigung mit DDR-Geschichte anzuregen.

Stiftung Berliner Mauer: Zeitzeuginnen und Zeitzeugen online

Die Stiftung Berliner Mauer versteht ihre Arbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen als Teil der Oral History. Zum einen geht es darum, Opfern und ihren Angehörigen eine Stimme zu geben. Darüber hinaus möchten wir mit unserer Zeitzeugenarbeit den Alltag mit der Berliner Mauer und der deutsch-deutschen Teilung sowie Migrationsbewegungen während und nach dem Ende des Kalten Krieges sichtbar und nachvollziehbar machen.

Im Archiv der Stiftung werden die Erinnerungen der Zeitzeug:innen bewahrt und der Öffent-lichkeit zugänglich gemacht. 
Viele Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sind aktiv in die Bildungsangebote an den unterschiedlichen Standorten in Berlin eingebunden. Zahlreiche Onlineressourcen ermöglichen auch ein dezentrales Arbeiten:

Online-Ausstellung zur Biografie von Dr. Renate Werwigk-Schneider, die 1963 zum ersten Mal versuchte, aus der DDR zu fliehen.

Erinnerungen und Perspektiven von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Ost und West zur Geschichte der East Side Gallery

Interviews mit Menschen, die nach ihrer Flucht 2011/12 im Übergangswohnheim Marienfelde lebten

Panberliner Picknick – Sprechen über Grenzen, eine Interview-Aktion anlässlich des 60. Jahrestages des Mauerbaus 2021

ÜberLebenErzählen Link Uni Konstanz

Ausstellungs- und Lehrprojekt in Gedenken an das Massaker von Sant'Anna di Stazzema im August 1944.

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen im Museum – Erlebte Geschichte im Dialog (Badisches Landesmuseum Karlsruhe)

Am Badischen Landesmuseum spielt Erinnerungskultur für unsere gesellschaftliche Identität eine große Rolle. Dazu leisten Erinnerungen und Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen einen wichtigen Beitrag. Sie legen „Zeugnis“ darüber ab, wie sie historische Ereignisse und Zeiten erlebt haben. So kann der Bericht über persönlich Erlebtes vergangene Zeiten und deren Lebensgefühl wieder aktualisieren und nacherlebbar machen. Im Rahmen der öffentlichen, kostenfreien Happy Friday-Führungen im Badischen Landesmuseum oder als buchbares Angebot für Schulklassen wird der Dialog zwischen den Generationen gefördert. Die Themen sind so vielfältig wie die Menschen, die berichten: Ob zur Geschichte Karlsruhes, zur Nachkriegszeit oder zur Wiedervereinigung – erlebte Geschichte ist faszinierend. 

Die Angebote für Schulklassen finden Sie unter diesem Link. Ansprechperson für oral history im Badischen Landesmuseum Karlsruhe: Doris Moyrer (E-Mail: doris.moyrer@landesmuseum.de)

Weiterführende Literatur/Publikationsverzeichnis Forschungen zum "Generationenportal" und zu Zeitzeuginnen und Zeitzeugen am Hector-Institut der Universität Tübingen 

Monographien und Sammelbände:

Bertram, C. (2017). Zeitzeugen im Geschichtsunterricht. Chance oder Risiko für historisches Lernen? Eine randomisierte Interventionsstudie (Reihe Geschichtsunterricht erforschen). Schwalbach/Ts.: Wochenschau-Verlag.

Zeitschriften (peer review):

Totter, K., Wagner, W., Bertram, C. & Trautwein, U. (submitted).  Effects of Working With Multiple Eyewitnesses in History Lessons on Competencies, Knowledge, and Motivation: A Cluster Randomized Controlled Field Trial. Journal of Educational Psychology.

Bertram, C. (2025, in Druck). «Geschichtsbewusstsein» in der «Generation 1975»: Typische Erzählweisen über die deutsch-deutsche Geschichte. Ergebnisse einer Oral History-Studie. In M. Nitsche & M. Waldis (Hrsg.), Geschichtslernen in der Krise. Hep-Verlag.

Totter, K., Wagner, W. & Bertram, C. (2024), Standardized Assessment of Historical Thinking Competencies in an Intervention Study Using Perspectives on German History. Historical Thinking, Culture, and Education 1(1), S. 50-99. 

Zachrich, L., Wagner, W., Bertram, C. & Trautwein, U. (2024). Really? It depends! How authentic learning material affects involvement and learning with personal stories of the past. Learning & Instruction 92, S. 1-10. 

Bertram, C. (2023). Transformationen in einer diversen Gesellschaft am Beispiel der „Generation 1975“. In M. Oberle & M.-M. Stamer, Politische Bildung in der superdiversen Gesellschaft. Tagungsband der Jahrestagung der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE) 2021. Frankfurt a.M.: Wochenschau-Verlag, S. 170-178).

Bertram, C. (2023). Was wirkt? Ein Forschungsprogramm zur Wirksamkeit von Zeitzeug*innen im Geschichtsunterricht In M. Waldis, M. Nitsche & M. Hubacher, Geschichtsdidaktisch intervenieren. (Reihe Geschichtsdidaktik heute). Bern: hep-Verlag, S. 24-45.

Zachrich, L., Bertram, C. Wagner, W. & Trautwein, U. (2023). Das «Aura­Erlebnis» in der Begegnung mit Zeitzeug*innen. Eine komplexe Lernerfahrung verstehen und standardisiert erfassen. M. Waldis & M. Nitsche, Geschichtsdidaktisch intervenieren.(Reihe Geschichtsdidaktik heute). Bern: hep-Verlag, S. 375-397.

Zachrich, L., Baron, C., Weller, A. & Bertram., C. (2020). Historical Experiences: A Framework for Encountering Complex Historical Sources. History Education Research Journal 17(2), S. 243-275.

Bertram, C. (2020). Live oder medial vermittelt: Was lernen Schüler*innen mit Zeitzeugen? In A.-B. Rothstein & S. Pilzweger-Steiner (Hrsg.), Digitale Erinnerungskulturen. Berlin: De Gruyter Verlag, S. 247-266.

Bertram, C., Wagner, W. & Trautwein, U. (2017). Learning historical thinking with oral history interviews. A cluster randomized controlled intervention study of oral history interviews in history lessons. American Educational Research Journal 54(3), S. 444-484. 

Weitere Beiträge:

Zachrich, L., Bertram, C., Wagner, W., Trautwein, U. (2022). Überzeugende Geschichten: Wie Schülerinnen und Schüler Zeitzeugenbericht erleben. In M. Oberle & M.-M. Stamer (Hrsg.), Politische Bildung in internationaler Perspektive. Schriftenreihe der GPJE. Frankfurt a. M.: Wochenschau-Verlag, S. 99-100.

Bertram, C. (2020). Generation 1975 – Mit 14 ins neue Deutschland“ – Blick vom Osten und Westen auf die deutsche Teilungsgeschichte. In: S. Frech (Hrsg.), Vereint nach drei Jahrzehnten? (Themenheft der Landeszentrale für Politische Bildung, Baden-Württemberg), S. 81-88.

Bertram, C., Wagner, W. & Trautwein, U. (2019). Empirische Bildungsforschung trifft Geschichtsdidaktik: Die Zeitzeugenstudie. In W. Schreiber & B. Ziegler (Hrsg.), Geschichtsdidaktischer Zwischenhalt. Beiträge aus der Tagung «Kompetent machen für ein Leben in, mit und durch Geschichte» in Eichstätt vom November 2016. Münster: Waxmann, S. 323-332.

Bertram, C. (2018). Was nützt die wirkliche Wahrheit? – Zeitzeugen als Medizin gegen Fake-News? Pädagogik 08(02), S. 32-34.

Bertram, C. (2017). Im Geschichtsunterricht am Thema DDR historisch denken lernen. In J. Hüttmann & A. von Arnim-Rosenthal (Hrsg.), Diktatur und Demokratie im Unterricht: der Fall DDR. Berlin: Metropol-Verlag, S: 167-181.

Bertram, C. (2015). Lebendige Erinnerung oder Erinnerungskonserven – und ihre Wirksamkeit im Hinblick auf historisches Lernen. BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung, Oral History und Lebensverlaufsanalysen 28(1-2), S. 178-199.

Bertram, C. (2014). Von der Vergangenheit erzählen oder historisches Denken lernen?. Historische Sozialkunde 44 (4)S. 38-43

Bertram, C. (2012). Wirksamkeit von Zeitzeugenbefragungen im Geschichtsunterricht. Ein Beitrag für die empirische Geschichtsdidaktik. geschichte für heute 5(3), S. 21-33.

(Stand Februar 2025).

 


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