Ein arabischer Reisender: Ibn Battuta (1304-1377):
"Ich träumte, ich sei auf den Schwingen eines riesigen Vogels"
Ibn Battuta (1304-1377) war ein muslimischer Reisender aus der nordafrikanischen Stadt Tanger,
der sich mit 21 Jahren auf Pilgerfahrt nach Mekka begab. Anschließend legte er in 29 Jahren auf
weiteren Reisen rund 120 000 km zwischen Afrika, Europa und Asien zurück, dreimal mehr als Marco
Polo. Dabei halfen ihm seine Herkunft aus dem Adel und seine Ausbildung als Rechtsgelehrter. Nach dem
Ende seiner Reisen verfasste er einen Reisebericht für den Sultan von Marokko und berichtet darin
vor allem über die Ausbreitung des Islam in der ganzen bekannten Welt, die ihn selbst mit großem
Stolz erfüllte.
Die Reisen des Ibn Battuta
via Wikimedia Commons
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Quelle
M 1 Über seinen Aufenthalt in Samarkand schreibt Ibn Battuta:
"Samarkand, wohin wir dann gelangten, ist eine der größten und schönsten Städte. An den Ufern des
Flusses gebaut, ist ihre Pracht geradezu unübertroffen. In den Obstgärten, wo die Bewohner nach dem Gebet
spazieren gehen, stehen Bänke und Sitzplätze zum Ausruhen bereit. Die wunderbaren Paläste früherer Zeiten und andere Bauten stehen seit der mongolischen Eroberung nicht mehr; ebenso wie ein Großteil der Stadt sind ihre Ausmaße nur noch aus den Ruinen heraus zu erkennen. Anstelle einer Stadtmauer und deren Tore befinden sich Gärten. Die Bevölkerung ist gegenüber Fremden äußerst zuvorkommend.
Die Stadt Tirmidh, unser nächstes Ziel, ist ein sehr großer Ort mit schönen Gebäuden und Basaren, von Kanälen
durchzogen und mit vielen Gärten ausgestattet. Hier wachsen besonders Früchte, vornehmlich herrlich duftende
Quitten. Die Bewohner waschen in den Badehäusern ihren Kopf mit Milch. (.) Das Haar wird dadurch frisch und
glänzend. (.) Das alte Tirmidh hatte am Ufer des Jaihun (Amu-Darja) gelegen. Nachdem es durch Dschingis Khan
zerstört worden war, wurde die neue Stadt etwa 2 Meilen vom Fluss entfernt angelegt."
Ibn Battuta, Reisen ans Ende der Welt. 1325-1353. Durch Afrika und Asien. Herausgegeben von Hans D.
Leicht (edition erdmann): Verlagshaus Römerweg 2013, S. 44.
M 2 Über seine Ankunft in China:
"Es ist das bestbebaute Land der Welt. Nirgendwo sieht man auch nur einen einzigen winzigen brachliegenden
Fleck, da sonst sein Besitzer oder die Bewohner die Grundsteuer zahlen müssten. Die Gärten, Dörfer und
Saatfelder folgen einander in prächtiger Reihenfolge von der Stadt Chansa bis
Chan Balik auf
einer Entfernung von 64 Tagesreisen. (. ) Etwas Ähnliches habe ich in der ganzen Welt nicht gesehen,
vielleicht mit der Ausnahme des Euphrattales zwischen Ambar und Ana. Jeden Abend landeten wir in einem
Dorf, wo wir als Gäste des Großkhans empfangen werden."
Ibn Battuta, Reisen ans Ende der Welt. 1325-1353. Durch Afrika und Asien. Herausgegeben von Hans D. Leicht
(edition erdmann): Verlagshaus Römerweg 2013, S. 276.
Arbeitsauftrag in der Expertengruppe:
a) Betrachte genau den Verlauf der Reiseroute von Ibn Battuta auf der Karte.
Untersuche mit Hilfe eines Atlas, durch wie viele heutige Länder er gereist ist und wie viele
Kilometer er zurückgelegt hat.
b) Stelle aus dem Reisebericht zusammen, wie Ibn Battuta seine Reise beschreibt.
Arbeitsauftrag in der Stammgruppe:
a) Stellt euch gegenseitig die Reisenden, ihre Reiserouten und Erfahrungen vor. Vergleicht diese hinsichtlich
von Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
b) "Während der Herrschaft der Mongolen sind die drei bisher getrennten Kontinente Europa, Afrika und
Asien näher miteinander verwachsen."
Diskutiert in der Gruppe, ob die drei Reisenden ein
Beweis für diese Aussage sind. Begründet eure Entscheidung.
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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