Hier finden Sie Informationen zu den Bildungsplänen im Fach Geschichte, außerdem Unterrichtsmaterialien, Linksammlungen, Werkzeuge zur Eigenrecherche und Hinweise auf außerunterrichtliche Lernorte.

Sklaverei bis zum Bürgerkrieg

1. Teilsequenz: Integration der Afroamerikaner

Die ersten 20 Afrikaner kamen 1619 in Jamestown an, waren aber noch keine Sklaven. Erst als in den Südstaaten Arbeitskräfte knapp wurden, wurde das System der Sklaverei eingeführt. Die schwarzen Sklaven wurden im Rahmen des Dreieckshandels nach Amerika transportiert, wobei es zu einem Zusammenspiel europäischer und afrikanischer Sklavenhändler kam. 

"Von 1520 an blieb dieser Export [von Sklaven von der westafrikanischen Küste] 160 Jahre lang mäßig, umfasste insgesamt etwa 1 Million Menschen. Doch um 1680 wurden mehr als 10.000 Versklavte jährlich nach Amerika (nicht allein in die britischen Kolonien!) verbracht; [...] schon um 1720 betrug die Zahl 50.000 pro Jahr, in der 2. Hälfte des 18. Jh. erreichte man die Höchstmarke bei jährlich 80.000" (Flaig, a.a.O., S. 171).

"Insgesamt wurden von 1600 bis 1825 etwa 360.000 schwarzafrikanische Sklaven ins britische Nordamerika importiert, zwischen 1751 und 1775 jährlich 4.700" (ebda., S. 185). Um 1800 gab es etwa 1 Million schwarze Sklaven in den USA, um 1860 schon 4 Millionen (ebda., S. 185).

"Seit dem frühen 19. Jh. verlagerte sich die Sklaverei in den USA weitgehend auf die Baumwolle. Um 1860 arbeiteten fast 2 Millionen, also die Hälfte aller US-amerikanischen Sklaven, auf 74.000 Baumwollplantagen (ebda., S. 186). "Während in Jamaica 1834 auf einen Weißen zehn Schwarze kamen, betrug der Anteil der Weißen im gesamten Süden der USA etwa 67%" (ebda, S. 187). Im amerikanischen Süden gab es 1860 auch lediglich 260.000 Freigelassene.

Die US-amerikanischen Sklaven lebten zwar hinsichtlich Ernährung, Wohnung und Kleidung besser als europäische Arbeiter - sie lebten überwiegend nicht in Baracken, sondern in oft aus Stein erbauten und manchmal mit einfachen Möbeln eingerichteten Hütten -, auch wurden schwere und grausame Strafen im Rahmen des paternalistischen Selbstverständnisses der weißen Herren im Allgemeinen zurückhaltend verhängt, doch ohne schwere Körperstrafen wäre die Sklaverei zusammengebrochen und der Zustand der Entwürdigung war unübersehbar. Zwar war Erben von Plantagen manchmal verboten, geerbte Sklavenfamilien auseinanderzureißen oder Kinder unter 10 Jahren von ihren Müttern zu trennen, aber es geschah eben doch häufig genug und es gab keinen gesetzlichen Schutz für die Ehe von Sklaven (nach ebda., S. 185 ff.).

Der Rassismus war allgegenwärtig, Schwarze galten als minderwertig. "Am weitesten ging die Diskriminierung in den USA, insbesondere nach 1830, als das Wahlrecht auf alle (männlichen) weißen Bürger ausgedehnt wurde, während es den freien Schwarzen vorenthalten blieb, was sie praktisch aus der politischen Gemeinschaft ausschloss. In Virginia und Georgia wurde ihnen der Schulbesuch verboten; in Delaware und Louisiana war ihre Zeugenaussage gegen Weiße ungültig; in 7 Staaten mussten Freigelassene das Territorium verlassen; vielerorts folgten interrassische Heiratsverbote" (ebda., S. 189).


Dieser Text basiert auf:
Egon Flaig, Weltgeschichte der Sklaverei, München 2009


Zur Hauptseite


Der Text dieser Seite ist verfügbar unter der Lizenz CC BY 4.0 International
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.