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Manifest Destiny


Karte Expansion der USA im 19. Jahrhundert

Die Expansion der USA im 19. Jahrhundert

Expansion der USA: Umrisskarte

Was bedeutet Manifest Destiny?

Der Begriff wurde zuerst 1845 durch den amerikanischen Journalisten John O'Sullivan benutzt, und zwar in einem Artikel, in dem es um die Annexion von Texas ging. O'Sullivan schrieb, es sei Amerikas "Manifest Destiny", also seine offenkundige Bestimmung, sich über den Kontinent auszubreiten. Dadurch, so der Journalist, würden die USA eine anerkannte politische und soziale Großmacht, die Wildnis würde verschwinden, die Zivilisation halte Einzug.

Tatsächlich war 1845 die Kolonisierung des Westens bereits in vollem Gange. O`Sullivans Stichwort wurde in der Öffentlichkeit als gute Zusammenfassung dessen empfunden, was bereits geschah. Zwar war Manifest D estiny nicht offizielle Regierungspolitik, aber die Idee wurde in den damaligen Medien propagiert und war sehr populär. Sie wurde zum festen Bestandteil amerikanischen politischen Denkens.

So stand sie zum Beispiel hinter dem Homestead Act von 1862, der die Kolonisation des Westens durch Landerwerb ermutigen sollte. Danach durfte jeder erwachsene amerikanische Bürger 160 acres Land im Westen kostenlos erwerben, falls er 5 Jahre lang darauf wohnte und es bebaute.

In denselben Zusammenhang gehören staatliche Landzuweisungen an die privaten Eisenbahngesellschaften von mehr als dem Gebietsumfang Frankreichs. Aus dem Verkauf des Landes entlang der Bahnlinien durch die Eisenbahngesellschaften finanzierten diese den Eisenbahnbau mit.

Zahlreiche Regierungskampagnen zeigten die Vorteile des Westens für künftige Siedler auf. Al s Gold und wertvolle Rohstoffe entdeckt wurden, strömten weitere Menschenmassen nach Westen, auch sie im Glauben an Manifest Destiny.

Es bildete sich eine von Ost nach West wandernde Grenze, die sogenannte Frontier. Auf die Urban Frontier aus Kleinstädten folgten nach Westen die Farming Frontier, die Cattle, Mining und Lumbering Frontier sowie ganz im Westen die Trapper Frontier aus Fallenstellern, Pelzhändlern und Missionaren, die dann in das Indianerland überging.

Die große Zahl der Siedler speiste sich aus der Einwanderung, die sowohl auf Sog- als auch Schubkräften beruhte.

Die Landnahme war mit dem staatlichen Erwerb riesiger Territorien durch Kauf, Verträge und Krieg durch die Regierung verbunden, wie die Karte oben zeigt. Aus den zunächst gebildeten Territorien, die der amerikanischen Bundesregierung unterstanden, wurden später Bundesstaaten gegründet.

Die Indianer wurden in einer Serie von Kriegen vertrieben, vernichtet oder in Reservate gesperrt. Ihre Lebensgrundlagen wurden zerstört. Bekanntes Beispiel ist die Vernichtung der riesigen Büffelherden, die die Leb ensgrundlage der nomadisierenden Stämme darstellten. Einzelne indianische Siege wie in der Schlacht am Little B ig Horn 1876 unter den Häuptlingen Sitting Bull und Crazy Horse oder der Guerillakrieg der Apachen unter C ochise und Geronimo konnten die Entwicklung nicht aufhalten.

Manifest Destiny im 20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert, als die Besiedlung des Westens bereits lange abgeschlossen war, wandelt e sich die Bedeutung des Begriffs "Manifest Destiny": Die Amerikaner seien in einzigartiger W eise dazu bestimmt, Demokratie in der Welt zu verbreiten. Diese Auffassung spielte i n der amerikanischen Außenpolitik der Weltkriege und des Kalten Krieges bin hin zum 3. G olfkrieg (Irakkrieg) im 21. Jahrhundert eine wichtige Rolle.


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Aufgaben

1. Lade die Umrisskarte herunter und koloriere sie mit Hilfe der Karte oben. Recherchiere für ein Kurzreferat mehr Hintergründe zu den einzelnen Gebietserwerbungen der USA (z.B. friedlich/gewaltsam; Auslöser/Ursachen; ...).

2. Frederick J. Turner hat die These aufgestellt, dass die Frontier das amerikanische Bewusstsein auf eine bestimmte Art geprägt habe. Erkläre mithilfe der Links zu Turner (rechts) und nimm Stellung.

3. Im Jahr 1890 sprach der Vorsteher des Statistischen Bundesamts der USA davon, dass die Frontier nun als geschlossen anzusehen sei, denn "there can hardly be said to be a frontier line". Diskutiert in der Klasse, welche Konsequenzen dies für das Konzept des "Manifest destiny" hat.


Vertiefung/Binnendifferenzierung

Erkläre die Begriffe "Sog- und Schubkräfte" der Einwanderung nach Amerika an Beispielen.


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