Das Museum im Klassenzimmer: ein Rundgang durch die Klasse 6
Die Schätze des Museums der Universität Tübingen speisen sich aus verschiedenen hochwertigen Sammlungen, die das Museum in den letzten beiden Jahrhuderten erworben oder erhalten hat. Dazu zählen die Sammlungen der Älteren und Jüngeren Urgeschichte, die Altorientalische Sammlung, die Ägyptische Sammlung sowie die Originalsammlung der Klassischen Archäologie, deren Münzsammlung und schließlich deren Abgusssammlung. Über den Inhalt des hier dargestellten Moduls hinaus geht schließlich noch die Ethnologische Sammlung.
Seit 1997 werden diese Sammlungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Allein die Dauerausstellung umfasst 4600 Exponate auf über 2000 qm. Die Objekte stammen aus dem deutschen Südwesten, aber auch aus dem Zweistromland, Ägypten oder Afrika; ihre Wege dieser Objekte nach Tübingen sind vielfältig und für sich wiederum interessant.
Der Tübinger Waffenläufer
Attisch, um 490/480 v. Chr.
Foto: Museum der Universität Tübingen
Für den Einstieg in das Fach Geschichte, am Ende der Klasse 5 oder zu Beginn der Klasse 6, genauso wie als Rückblick auf den vergangenen Stoff am Ende der Klasse 6 bietet sich ein Besuch dieser umfassenden Sammlung an, die verschiedenen Kulturkreise nebeneinander stellt und dadurch auch einen kulturvergleichenden Blick ermöglicht. In diesem Modul wird dieser erste bzw. wiederholende Durchgang durch den Stoff des Faches Geschichte über Objekte auf zweierlei Weise präsentiert: Man kann, indem man die Bildkarten ausdruckt und im Klassenzimmer aushängt, problemlos das Modul in der gewohnten Atmosphäre der Schule umsetzen und kann so in einer Doppelstunde das Schuljahr ausbreiten bzw. nochmals Revue passieren lassen, indem die Schüler sich gegenseitig einzelne Objekte vorstellen.
Für jeden, der die Möglichkeit hat, den Weg ins MUT nach Tübingen anzutreten, sei aber eindringlich der Besuch vor Ort empfohlen: Nicht nur die Atmosphäre des Schlosses und die unmittelbare Nähe der unterschiedlichen Objekte aus verschiedenen Kulturkreisen sprechen hierfür, besonders hervorgehoben sei die sinnliche Dimension des Erlebens vor Ort - und nicht zuletzt die unübertroffene Fachexpertise der Spezialisten und Spezialistinnen des Museums.
Das Pferd aus der Vogelherd-Höhle
etwa 35 000 Jahre alt; Foto: Museum der Universität Tübingen
Alle unten verwendeten Objekte finden Sie auch paarweise (Bild + dazugehöriger Text) in einer Übersicht.
Moduldesign
A. Das Museum im Klassenzimmer
1. Museumsgalerie
Die Schüler erleben die Schätze des Museums der Universität Tübingen, stellen Fragen zu den einzelnen Objekten und entwickeln Hypothesen über deren historische Funktion und Bedeutung.
- Galerie: Höhepunkte (16 Objekte)
Es bietet sich an, dass die Schüler das Museum im Klassenzimmer zu zweit begehen und auch bei der weiteren Präsentation zu zweit arbeiten; sollten die Schüler lieber alleine arbeiten, gibt es im Differenzierungsmaterial noch genügend weitere Objekte und Erklärungen.
2. Erarbeitung: Zusatzinformationen zu den Objekten
Die Schüler erhalten in Paaren oder einzeln (vgl. oben) Erklärungen zu einem Objekt, suchen es und bereiten sich auf einen Vortrag für die anderen Schüler vor. Dazu sollen sie ausdrücklich die Mitschüler zunächst mutmaßen lassen, um was für ein Objekt es sich in ihrem jeweiligen Falle handelt.
3. Präsentation: Führung durch das Museum im Klassenzimmer
Immer zwei Schüler stellen ein Objekt vor und zwar unter folgenden möglichen Fragestellungen:
- Was sind die Überlegungen der anderen zu dem Objekt?
- Was haben wir uns überlegt, bevor wir die Erklärungen erhalten haben?
- Was macht dieses Objekt so interessant, dass es hier ausgestellt wird?
- Was hat dieses Objekt mit dem Unterricht des vergangenen Jahres zu tun?
4. Integration: Ein Ausblick auf die Klasse 6
Welches sind die Themen, die euch am meisten interessieren?
Ein Rückblick auf die Klasse 6
Welche Themen waren in diesem Schuljahr am interessantesten? Warum?
Die Opferkammer des Wesirs Seschemnefer III.
Giza, etwa 2380 v. Chr.; Foto: Museum der Universität Tübingen
B. Das Modul im Museum
1. Auffinden der Objekte
Zunächst sollte man die Schüler einmal durch die gesamte Ausstellung führen, sodass sie sich dort eine Orientierung darüber verschaffen können, welche Epoche in welchem Bereich präsentiert wird. Danach bekommen sie eine Karte mit einem Objekt (Bild) oder eine Karte mit einer Erklärung (Text) , mit der sie sich im Museum auf die Suche nach ihrem realen Objekt machen.
2. Kennenlernen des Objekts
Je ein Schüler mit Karte und ein Schüler mit Bild treffen sich vor dem jeweiligen Objekt und bereiten für die andere Schüler einen Vortrag vor. Leitende Fragen sollen hierfür sein
- Was macht dieses Objekt so interessant, dass es hier ausgestellt wird?
- In welchem Umfeld befindet sich das Objekt? Was wird in der Nähe ausgestellt?
- Was hat dieses Objekt mit dem Unterricht des vergangenen Jahres zu tun?
Selbstverständlich können die Schüler auch immer wieder auf die Hilfe der Experten vor Ort zurückgreifen.
Als differenzierende Maßnahme für besonders motivierte Schüler gibt es noch insgesamt 8 weitere Objekte, die via Bild und Text erfasst sind.
- Differenzierung 1: 4 Objekte und 4 Informationen 4 Informationen
- Differenzierung 2: 6 weitere Objekte und 6 weitere Informationen
3. Präsentation des Objekts
Die Schüler führen sich gegenseitig durch das Museum - die Anordnung der Präsentationen erfolgt der Einfachheit halber nach dem Standort der Objekte.
4. Integration: Ein Ausblick auf die Klasse 6
Welches sind die Themen, die euch am meisten interessieren?
Ein Rückblick auf die Klasse 6
Welche Themen waren in diesem Schuljahr am interessantesten? Warum?
Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, die Schüler vor Ort mit einem Audioguide auszustatten, sodass sie sich in ihrem eigenen Tempo den Weg durch die Ausstellung suchen.
Aureus des Trajan
Gold, Gewicht 7,27 g, geprägt 112-114 n. Chr.; Foto: Museum der Universität Tübingen
Dank gilt dem Museum der Universität Tübingen für die tatkräftige Unterstützung bei der Erstellung dieses Moduls.
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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