Station 6: Interpretationen
Bei der Venus vom Hohle Fels handelt es sich um die älteste figürliche Menschendarstellung aus den Höhlen der Schwäbischen Alb,
vielleicht sogar weltweit - das allein ist schon ein bemerkenswerter Umstand.
Tatsächlich ist es aber auch der dargestellte
Gegenstand, der die Wissenschaftler beschäftigt hat: War die Venus ein altsteinzeitliches Superweib?
War sie die Idealverkörperung einer Frau? Wozu hat sie gedient? War sie ein Glücksbringer, ein Symbol für die weibliche
Fruchtbarkeit?
Ihre offensichtlichen Eigenschaften sind - man kann es kaum übersehen - körperlich. Die sexuellen Merkmale, ihre Weiblichkeit
sind extrem betont. Zeigt dieser Bezug zur Sexualität, wie wichtig die Fortpflanzung für die altsteinzeitlichen Menschen war?
Ist die Figur eine Verkörperung des Weiblichen schlechthin? Zeigt sie, welche Bedeutung Schwangerschaft und Geburt für die
Menschen hatten? Stehen die beiden aufragenden Brüste etwa symbolisch für neugeborene Kinder oder gar Zwillinge?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Figur und der Ausbreitung des Homo sapiens sapiens in Europa?
All dies sind Fragen, die
sich die Wissenschaftler in der Auseinandersetzung mit der Venus vom Hohle Fels stellen.
Diskutiere mit einem Partner, welche der oben angestellten Überlegungen dir einleuchten.
Betrachte danach die Flöte und stelle ähnliche Überlegungen zu deren Bedeutung für die steinzeitliche Kultur an.
Ebenfalls aus dem Hohle Fels: eine Flöte aus dem Aurignacien - am Fundort
Foto: Universität Tübingen
Die Flöte aus dem Hohle Fels nach der Reinigung
Foto: H. Jensen, Universität Tübingen
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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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