Politik gegenüber den Native Americans in den USA seit den 1870er Jahren
Vor der Ankunft der weißen Siedler war ganz Nordamerika von Indianerstämmen besiedelt, die aber mit wachsender Siedlungstätigkeit der Weißen zurückgedrängt, dezimiert und ganz oder teilweise ausgerottet wurden. Viele Indianer wurden in Reservaten angesiedelt, ihr Land an Siedler verteilt. Im ganzen 19. Jh. und im ersten Viertel des 20. Jh. waren die Indianer keine amerikanischen Staatsbürger. 1924 gab es gerade noch 250.000 Indianer, heute sind es wieder 4,1 Millionen.
Diese Seite will nicht die Geschichte der nordamerikanischen Indianer darstellen. Stattdessen geht es um die Indianerpolitik der USA im letzten Drittel des 19. und im 20. Jahrhundert. Diese Politik lässt sich in drei Phasen untergliedern:
Phase 1
- 1871 Indian Appropriations Act (Aneignungsgesetz)
- 1887 General Allotment Act (Allgemeines Landaufteilungsgesetz)
- 1924 Indian Citizenship Act (Gesetz über die Staatsbürgerschaft der Indianer)
Phase 2
- 1928 Meriam Report
- 1934 Indian Reorganization Act
- 1946 Indian Claims Commission
- 1953 Resolution Nr. 1084 des Kongresses (Termination)
- 1970 offizielle Beendigung der Terminationspolitik
Phase 3
- 1972 Indian Education Act (Ausbildungsgesetz für Indianer)
- 1975 Indian Self-Determination and Education Assistance Act
- 1976 Indian Health Improvement Act
- 1978 Indian Child Welfare Act
- 1978 American Indian Religious Freedom Act
Unter dem folgenden Link findest du all diese Stationen der Indianerpolitik erklärt. Scrolle hinunter bis zum Absatz "Die Situation in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts".
Der Stand vom Dezember 2009:
USA entschädigen Indianer (aus: sueddeutsche.de)
Diese html-Seite als pdf-Datei Politik gegenüber den Native Americans in den USA seit den 1870er Jahren zum Download.
Aufgaben:
- Stelle den Inhalt dieser Gesetze und deren Folgen in einer Kurzübersicht dar. Erläutere die dahinter stehenden Absichten vor dem Hintergrund der jeweiligen Zeit.
- Charakterisiere die unterschiedlichen Phasen, indem du sie mit einer inhaltlichen Überschrift versiehst.
- Bewerte den Umgang der US-Regierung mit den Indianern.
Vertiefung:
Diskutiert im Anschluss in eurer Klasse folgende Fragen (die Diskussionsleitung sollte von Frage zu Frage wechseln):
- Kann indianische Identität in den USA heute noch ein Leben wie zur Zeit der Jäger und Sammler in der Steinzeit umfassen? Welche Konsequenzen hätte das?
- Was würde geschehen, wenn die Indianer heute eine Vielzahl von souveränen Kleinstaaten, eingeflochten in das Territorium der USA, erhalten und dafür die amerikanische Staatsbürgerschaft verlieren würden?
- Muss indianische Identität auch die Tatsache berücksichtigen, dass Indianer in den USA heute auch amerikanische Staatsbürger sind? Sollten Indianer also eine Integrationsleistung in die amerikanische Gesellschaft erbringen? Wenn ja: in welcher Form?
- "Schätzungen gehen davon aus, dass sich unter dem Boden der Reservationen (sie machen nur noch 2,3% der Fläche der USA aus) z.B. 70% der Uran- sowie 25% der Kohle- und Ölvorkommen befinden." Welches Problem tut sich damit auf?
Binnendifferenzierung:
Fallanalyse - Der Umgang mit dem Kennewick Man
Der falsche Mann zur falschen Zeit am falschen Ort - Ein Steinzeitskelett als Streitfall vor Gericht
Schildere kurz den Fall und stelle die gegensätzlichen Positionen von Indianern und Archäologen vor.
Diskutiere: Wen würdest du unterstützen - die Indianer oder die Archäologen?
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.