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Das Schicksal der Familie

Aufgabe:

1. Rekonstruiere das Schicksal der Familie Bantlen aus den folgenden Akten.

2. Welche Schlüsse liegen für folgende Fragen nahe, zu denen uns die Quellen keine eindeutige Auskunft erteilen:

  • Was wurde aus Christian Bantlen?
  • Warum kehrte Bantlen nicht, wie ursprünglich geplant, nach 4 Jahren zurück?
  • Warum war der Brief von Bantlen 6 Jahre lang unterwegs?

1. Ehe- und Taufregister des Pfarramts Heselwangen

Geburt des Christian Bantlen
1. Januar 1758: Geburt des Christian Bantlen

Heirat von Christian Bantlen mit Katharina Jetter
27. Oktober 1781: Heirat von Christian Bantlen mit Katharina Jetter

Tod von Katharina Jetter und Sohn Martin
21. und 24. März 1790: Tod von Katharina Jetter und Sohn Martin
Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Balingen


2. Inventur- und Teilungsbuch Heselwangen

Teilungsakte der Fam. Bantlen

„Heselwangen
Balinger Oberamts
Datum
d. 20. Apr. 1790
in Gegenwart des Vogtes, Conrad Jetter,
des Richters, Hans Martin Kiefer
Catarina, geb. Jetterin, verheiratete sich an Martini 1781 an Christian Bantlen, Tagelöhner, welcher aber nach Verfluss [von] 1 1/4 Jahr nach Amsterdam ging und von da aus nach Haus schrieb, dass er auf das Wasser gehe und nach vier Jahren wieder mit seinem Gesparten heim kommen wolle. An dem 15. Mai 1789 aber die zweite Nachricht als vorgeblicher 2. Konstabler auf dem holländischen Schiff Medemblik von Livorno aus nach Haus gab, dass er nach 2 Jahren mit seinem Vermögen nach Hause kommen wolle. Indessen begab sich das Eheweib in Magdsdienste nach Balingen. Das mit dem Bantle erzeugte Kind, Hans Martin, aber ihren Vater, A. Martin Jetter, dahinter 6 Jahre in die Kost. Die Mutter kam nach Haus und starb vor 7 Wochen, das hinter lassene Kind Hans Martin aber vor 14 Tagen, in einem Alter von 7 ½ Jahren. Man hat daher nicht Ammanngeld….“

Inventurbuch im Archiv
Inventurbücher im Archiv:
Im Balinger Stadtarchiv reihen sich zahllose Inventurbücher aneinander;
hierin wurden die Hinterlassenschaften Verstorbener präzise verzeichnet.


Hinweis:

Eine Erklärungshilfe: Um ein Kriegsschiff verlassen zu können, benötigte ein holländischer Matrose einen Bürgen an Bord, der finanziell dafür aufkäme, wenn der Matrose desertiert. (Dies war nicht ungewöhnlich in Kriegszeiten: Zwischen 1783 und 1789 desertierten ca. 14 % der Besatzungen holländischer Kriegsschiffe.) Ohne solch einen Bürgen konnte der Matrose, selbst wenn das Schiff im Hafen lag, nicht von Bord gehen.


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