1. Akt: Kandidat 1

Zu dieser Zeit kam Prinz Adolf , ein Bruder des Königs von Schweden, an unserem Hof an. Er sah zwar insgesamt ganz gut aus und war auch einigermaßen groß, hatte aber ein sehr unattraktives Gesicht und ein Kinn wie einen Schuhlöffel.

Adolf Johann I. von Pfalz-Zweibrücken
Bild: wikipedia commons Quelle

Er war noch nicht lange in Heidelberg, als er beim Kurfürsten um mich anhielt. Die Kurfürstin hatte sein Werben, um mich loszuwerden, stark unterstützt. Sie wusste zwar ganz genau, wie bösartig der Prinz war und dass er sogar seine erste Frau verprügelt hatte. Aber sie sah zu, dass weder der Kurfürst noch ich davon erfuhren. Der Kurfürst, der dem König von Schweden sehr zugetan war, wollte dessen Bruder, dem Prinzen Adolf, nichts abschlagen. Er stimmte daher einer Heirat zu unter der Bedingung, dass der König damit einverstanden wäre und alle großzügigen Bedingungen genehmigte, die der Prinz mir bereitwillig versprochen hatte. Der Prinz schickte den Obersten Moore nach Schweden, um diese Gnade bei Seiner Majestät zu erbitten. Er selbst ging indessen – mein Porträt im Gepäck – nach Italien. Er plante, etwa zeitgleich mit Oberst Moore nach Heidelberg zurückzukehren. In der Zwischenzeit verbreitete sich überall, dass ich mit Prinz Adolf verlobt sei, obwohl doch der Kurfürst nur eine bedingte Zusage erteilt hatte.

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