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Quellen zu Abul Abaz

Wir erfahren über den legendären Elefanten Abul Abaz vor allem etwas aus den Fränkische Reichsannalen (Annales regni Francorum), der offiziellen Geschichtsschreibung am karolingischen Hof, sowie aus der Lebensbeschreibung Karls des Großen von Einhard (Einhardi Vita Caroli Magni).


M 1 Die Fränkischen Reichsannalen zum Jahr 801:

"… Der Kaiser zog von Spoleto nach Ravenna, und nachdem er hier einige Tage zugebracht hatte, weiter nach Pavia. Hier erhielt er die Nachricht, dass Gesandte des Perserkönigs Aaron im Hafen von Pisa angekommen seien; er schickte ihnen entgegen und ließ sie sich zwischen Vercelli und Eporegia vorstellen; einer von ihnen war ein Perser aus dem Morgenland und der Gesandte des genannten Königs. Der andere, zwei nämlich waren es, war ein Sarazene aus Afrika, und der Gesandte des Amiratus Abraham, welcher auf der Grenze Afrikas in Fossatum herrschte. Sie berichteten, dass der Jude Isaak, den der Kaiser vor vier Jahren mit seinen Gesandten Lantfrid und Sigimund an den König der Perser abgeschickt hatte, mit großen Geschenken auf der Rückreise begriffen sei. Lantfrid und Sigimund waren beide unterwegs gestorben. Hierauf schickte er den Notar Erkenbald nach Ligurien, um eine Flotte zu rüsten, auf welcher der Elefant und was noch außerdem erwartet wurde, befördert werden könnte. Er selbst kehrte ... über die Alpen nach Gallien zurück. ... Im Oktober dieses Jahres kam der Jude Isaak mit dem Elefanten aus Afrika zurück und lief im Hafen von Porto Venere ein. Weil er jedoch des Schnees wegen nicht mehr über die Alpen reisen konnte, blieb der den Winter über in Vercelli ...."

Deutsche Übersetzung und lateinisches Original.

M 2 Die Fränkischen Reichsannalen zum Jahr 802:

" ...Ostern wurde im Palast zu Aachen gefeiert. Am 19. Juli dieses Jahres kam Isaak mit dem Elefanten und den übrigen Geschenken des Königs der Perser an und übergab sie dem Kaiser. Der Elefant hieß Abul Abaz ...."

Deutsche Übersetzung und lateinisches Original.

M 3 Die Fränkischen Reichsannalen zum Jahr 810:

[Karl erfährt von einer großangelegten normannischen Invasion in Friesland] "...Diese Nachricht regte den Kaiser so auf, dass er in alle Lande ringsum Boten aussandte, um das Heer aufzubieten, er selbst aber unverzüglich aus dem Palast aufbrach und zuerst der Flotte zu begegnen, hierauf über den Rhein zu setzen beschloss, um die noch nicht eingetroffenen Truppen in Lippeham zu erwarten. Während er etliche Tage hier verweilte, starb plötzlich jener Elefant, den ihm der Sarazenenkönig Aaron geschickt hatte.“

Deutsche Übersetzung und lateinisches Original.


Der Elefant Heinrichs III. von England
(ein Geschenk von Ludwig IX. von Frankreich († 1258))

Wikimedia Commons by Matthew Paris


M 4 Einhard: Vita Caroli Magni, cap. 16:

"...Mit dem König Aaron von Persien, der mit Ausnahme Indiens fast das ganze Morgenland beherrschte, stand er in so freundschaftlichem Einvernehmen, dass dieser seine Huld der Freundschaft aller Könige und Fürsten des ganzen Erdreiches vorzog und ihn allein hoch ehren und beschenken zu müssen glaubte; und als nun seine Gesandten, die er mit Gaben zu dem heiligen Grabe unseres Herrn und Heilandes zu dem Orte seiner Auferstehung geschickt hatte, auch zu Aaron kamen und ihm den Wunsche ihres Herrn eröffneten, so bewilligte er ihnen nicht bloß, was von ihm begehrt wurde, sondern auch, dass jene heilige und heilbringende Stätte unter seine Gewalt komme. Und wie die Gesandten heimkehrten, so gesellte er ihnen seine eigenen bei, und überschickte dem König neben Kleidern und Wohlgerüchen und anderen Kostbarkeiten des Morgenlandes noch ungemein reiche Geschenke, nachdem er wenige Jahre vorher ihm den einzigen Elefanten, den er damals besaß, geschickt hatte. ...“

Deutsche Übersetzung und lateinisches Original.


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