Die Integration von Heimatvertriebenen am Beispiel Ravensburg

Methodenvorschlag

Verlaufsplanung mit Materialien

Zeit/
Phase
Inhalte/
methodische Hinweise
Material  
Sek I Sek II
1. Doppelstunde: Kriterien für die Integration Heimatvertriebener (in Ravensburg)

Einstieg als Erarbeitung I (15´)

Analyse der Statistik zur Nachkriegsbevölkerung in Ravensburg ab 1947.
Die Schülerinnen und Schüler problematisieren die Personeneinteilung in Evakuierte, Heimatvertriebene und Flüchtlinge. Außerdem formulieren sie mögliche Folgen des Zuzugs vieler „Fremder“ nach Ravensburg für das gesellschaftliche Zusammenleben.
AB 1  AB 1a

Ergebnissicherung I (5´)

Sammlung der Ergebnisse und Formulierung der Leitfrage: (Wie) gelang die Integration der Heimatvertriebenen in Ravensburg?      
Erarbeitung II (15´) Die Schüler*innen klären in Partnerarbeit, mit Hilfe einer Karte und den Wappen vom Mahnmal des Ostens in Weingarten, woher die Heimatvertriebenen kamen und warum sie Deutsche sind. Zur Recherche der heutigen Ostgrenze wird das Internet benötigt. AB 2
   
Ergebnissicherung II (5´) Besprechung der Ergebnisse.      
Erarbeitung III (15´) Ausgehend vom Integrationspreis des Landes Baden-Württemberg, den die Stadt Ravensburg 2019 verliehen bekam, stellen die Schülerinnen und Schüler Kriterien für gelingende Integration auf und definieren den Begriff „Integration“.  AB 3  
  
Ergebnissicherung III (10´) Gemeinsam werden wissenschaftliche Kriterien für den Integrationsprozess gesammelt und eine Definition von „Integration“ formuliert.      
Erarbeitung IV (25´) In Gruppenarbeit werden Auszüge aus Zeitzeugeninterviews mit in Ravensburg lebenden Heimatvertriebenen hinsichtlich der vorher festgelegten Merkmale von Integration analysiert. Außerdem werden die Spezifika von Zeitzeugenaussagen als Quellengattung thematisiert.

AB 4

AB 5

AB 4a

 

Hausaufgabe Evtl. muss die Analyse der Interviews zu Hause fertiggestellt werden.      
2. Doppelstunde: Wechselwirkungen zwischen Heimatvertriebenen und Aufnahmegesellschaft
Ergebnissicherung IV (25´) Die Ergebnisse werden durch die Gruppen vorgestellt, anschließend diskutieren die Schülerinnen und Schüler darüber, welche Veränderungen die Ankunft der Heimatvertriebenen in Ravensburg mit sich gebracht hat.      
Vertiefung V (20´) Der Aspekt „Erfahrungen mit Einheimischen“ wird mit der folgenden Erarbeitung kontrastiv vertieft.
Die Schülerinnen und Schüler analysieren einen Zeitungsartikel aus der Schwäbischen Zeitung von 1947 und vergleichen die Erwartungen des Journalisten an die oberschwäbische Aufnahmegesellschaft mit den Erfahrungen der Zeitzeugen.
AB 6
   
Ergebnissicherung V (10´) Ergebnissicherung im Plenum.      
 Beurteilung (15`) Die Schülerinnen und Schüler erörtern kontrovers, ob die Integration der Heimatvertriebenen in die Ravensburger Gesellschaft gelungen ist. Anschließend vergleichen sie ihre Bewertung mit denen der Zeitzeugen. Entweder können die gekürzten Transkriptionen der Zeitzeugenaussagen (AB 7) oder die ausführlicheren Tondateien (AB 7a) verwendet werden.

AB 7

Audio 1

Audio 2

Audio 3

Audio 4

AB 7a 

Audio 1

Audio 2

Audio 3

Audio 4

Aktualisierung als Erarbeitung V (10´) 2012 wurde die Ostdeutsche Heimatsammlung aufgelöst und Exponate in eine neue Kabinettausstellung im städtischen Museum Humpis Quartier integriert.
Die Schülerinnen und Schüler untersuchen die Zeitzeugenaussagen zur Frage: Was können nachfolgende Generationen von der Geschichte der Heimatvertriebenen und deren Erfahrungen lernen?
 AB 8
   
Ergebnissicherung V (10´) Abschließende Besprechung der Lehren aus den Erfahrungen im Umgang mit den Heimatvertriebenen für den heutigen Umgang mit Flüchtlingen in Ravensburg, Deutschland und Europa.      

 

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- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Tübingen -

 


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