„…dass ich mit der Vergasung der Geisteskranken direkt ganz bestimmt nichts zu tun hatte“
Der Tübinger Grafeneck-Prozess 1949

Methodenvorschlag

Verlaufsplanung mit Materialien

 

Zeit/
Phase
Inhalte/
methodische Hinweise
Material
G M E (G8/G9)
1. Doppelstunde
 Impuls I Die juristische Aufarbeitung der Grafenecker „Euthanasie“-Morde im Tübinger Prozess – gescheitert? (Plenum)
  • Vergleich zwischen den Dimensionen des staatlichen „Großverbrechens“ 1940 in Grafeneck und der Bilanz der Strafverfolgung im Tübinger Grafeneck-Prozess 1949
  • Hypothesenbildung: Warum eine derart geringes Strafmaß?
AB 1a Folie 1+2 AB 1a Folie 1+2 AB 1b  Folie 1+2 
Erarbeitung I und Beurteilung Einordnung der im Tübinger Prozess Angeklagten in das Gesamtgeschehen der „Aktion T 4“
  • Benennung von „Tätergruppen“ (PA)
  • Einordnung der Tübinger Angeklagten in das Gesamtgeschehen (PA)
  • Ergebnissicherung (Plenum)
  • Problematisierung: Lediglich acht Angeklagte im Tübinger Prozess (und zwei im Freiburger Prozess) - ein Problem für die juristische Aufarbeitung der Verbrechen von Grafeneck? (Plenum)
Überblick für die Lehrkraft: T 1

AB 1a  Folie 3+4

AB 2 

AB 1a  Folie 3+4

AB 2 

AB 1b Folie 3+4

AB 2 

Erarbeitung II und Beurteilung

Entlastungsargumentationen der Angeklagten: stichhaltig?

  • Benennung und Problematisierung von Entlastungsstrategien (PA)
  • Entlastungsargumentationen: stichhaltig oder nicht? (Plenum)

AB 3a  

AB 4a 

AB 3a 

AB 4a  

AB 3b 

AB 4b  

Erarbeitung III und Beurteilung Das Urteil: nachvollziehbar?
  • Belastende und entlastende Argumentationen (PA)
  • Ergebnissicherung (Plenum)
  • Liefern die Argumentationen eine hinreichende Erklärung für die milde Strafverfolgung? (Plenum, GUG)
 AB 5a  AB 5a   AB 5b  
Reflexion Die juristische Aufarbeitung im Tübinger Grafeneck-Prozess – gescheitert? (Plenum, GUG)
  • Impuls: AB 1a bzw. AB 1b, Folie 5
  • Differenzierung zwischen historischer Aufarbeitung und individueller Strafverfolgung
AB 1a Folie 5

AB 1a Folie 5

AB 1b Folie 5 
Transfer „Milde“ Strafverfolgung und geringes öffentliches Interesse – ein Problem für die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft?
  • Impuls: Kritik der Studentenbewegung von 1968 an der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in Westdeutschland

AB 1a Folie 6 

AB 1a  Folie 6 AB 1b  Folie 6
2. Doppelstunde (optional zur Vertiefung)
Impuls Das Dilemma des Tübinger Grafeneck-Prozesses: Waren die Angeklagten Täter oder nur Gehilfen?
  • PA: Jeweils wechselnde Partner diskutieren zu jeweils einer These (E-Niveau) bzw. zwei unterschiedlichen Positionen (G- und M-Niveau). Sie versuchen sich auf einen Wert in einer Zustimmungsskala (E-Niveau) bzw. auf eine der beiden Positionen (G- und M-Niveau) zu einigen.
  • Plenum: Vergleich der Ergebnisse
AB 1a Folie 7 bis 9  AB 1a Folie 7 bis 9 AB 1b Folie 7 bis 11 
Erarbeitung und Reflexion

Die Grafenecker „Euthanasie“-Morde als „arbeitsteiliges Großverbrechen“: Ermöglichte die „Arbeitsteilung“ eine Verschleierung der Verantwortlichkeit?
Eugen Stähle vs. Otto Mauthe - ein Fallbeispiel leitender Beamter im württembergischen Innenministerium

  • Vergleich der Entlastungsstrategien: Wie sich zwei leitende Beamte Verantwortung gegenseitig zuschieben. (PA)
  • „Arbeitsteilung“ im „Großverbrechen“: Erklärschlüssel für die „effektive“ Umsetzung eines Massenmordes? Erklärschlüssel für die Schwierigkeiten der Strafverfolgung? (Plenum)
AB 6  AB 6    AB 6 
Transfer Transfer: Entlastungsargumentationen der Täter als allgemeines Problem der Strafverfolgung im Nachkriegsdeutschland
  • Fallbeispiel nationalsozialistische Judenverfolgung in Haigerloch (Hohenzollern): Vergleichbare Argumentationen des Hechinger Landrats
AB 7   AB 7   AB 7  

 


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -

 


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