„…dass ich mit der Vergasung der Geisteskranken direkt ganz bestimmt nichts zu tun hatte“
Der Tübinger Grafeneck-Prozess 1949
Hintergrund
Zeittafel
B 1 Das Samariterstift Schloss Grafeneck im Jahr 1930 |
Oktober 1939
Adolf Hitler beauftragt den Reichsleiter der NSDAP und Chef der Kanzlei des Führers, Philipp Bouhler, und seinen Begleitarzt Karl Brandt mit der organisatorischen Durchführung der "Euthanasie"-Morde.
14. Oktober 1939
Inanspruchnahme des „Krüppelheims“ Grafeneck, einer Einrichtung der württembergischen Samariterstiftung, durch das Reich. Umwandlung in die erste von insgesamt sechs Vernichtungsanstalten, die an der sogenannten „Aktion T 4“ beteiligt waren.
18. Januar 1940
Beginn der „Euthanasie“-Morde in Grafeneck. Systematisch-industrielle Ermordung von Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten.
Adolf Hitler beauftragt den Reichsleiter der NSDAP und Chef der Kanzlei des Führers, Philipp Bouhler, und seinen Begleitarzt Karl Brandt mit der organisatorischen Durchführung der "Euthanasie"-Morde.
14. Oktober 1939
Inanspruchnahme des „Krüppelheims“ Grafeneck, einer Einrichtung der württembergischen Samariterstiftung, durch das Reich. Umwandlung in die erste von insgesamt sechs Vernichtungsanstalten, die an der sogenannten „Aktion T 4“ beteiligt waren.
18. Januar 1940
Beginn der „Euthanasie“-Morde in Grafeneck. Systematisch-industrielle Ermordung von Menschen aus Heil- und Pflegeanstalten.
13. Dezember 1940
Ende der „Euthanasie“-Morde in Grafeneck. Zwischen Januar und Dezember 1940 werden in Grafeneck mindestens 10.654 Menschen ermordet.
16. November 1948
Der erste Grafeneck-Prozess vor dem Schwurgericht Freiburg endet mit lebenslangen Haftstrafen für zwei Angeklagte wegen „Verbrechens gegen die Menschlichkeit“ und „Beihilfe zum Mord“. Die Haftstrafen werden jedoch in der Revision in zwölf- bzw. elfjährige Haftstrafen umgewandelt.
8. Juni bis 5. Juli 1949
Grafeneck-Prozess des Landgerichts Tübingen gegen acht Angeklagte auf Schloss Hohentübingen. Geringes Interesse der Öffentlichkeit. Drei Angeklagte werden gemäß Kontrollratsgesetz Nr. 10 wegen eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit in der Form der Beihilfe bzw. wegen Totschlags zu Haftstrafen verurteilt. Sie müssen ihre Haftstrafe jedoch wegen Verrechnung mit der Untersuchungshaft, Aussetzung zur Bewährung bzw. „aus gesundheitlichen Gründen“ nicht antreten. Fünf Angeklagte werden freigesprochen.
1989-1990
Einrichtung der Gedenkstätte Grafeneck
1994
Gründung des Vereins "Arbeitskreis Gedenkstätte Grafeneck e.V."
1995
Veröffentlichung des „Gedenkbuchs für die Opfer der Euthanasie in Grafeneck 1940“ mit 4.000 Namen (2019: fast 10.000 Namen)
1998
Entstehung des Alphabet-Gartens in Grafeneck
Ende der „Euthanasie“-Morde in Grafeneck. Zwischen Januar und Dezember 1940 werden in Grafeneck mindestens 10.654 Menschen ermordet.
16. November 1948
Der erste Grafeneck-Prozess vor dem Schwurgericht Freiburg endet mit lebenslangen Haftstrafen für zwei Angeklagte wegen „Verbrechens gegen die Menschlichkeit“ und „Beihilfe zum Mord“. Die Haftstrafen werden jedoch in der Revision in zwölf- bzw. elfjährige Haftstrafen umgewandelt.
8. Juni bis 5. Juli 1949
Grafeneck-Prozess des Landgerichts Tübingen gegen acht Angeklagte auf Schloss Hohentübingen. Geringes Interesse der Öffentlichkeit. Drei Angeklagte werden gemäß Kontrollratsgesetz Nr. 10 wegen eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit in der Form der Beihilfe bzw. wegen Totschlags zu Haftstrafen verurteilt. Sie müssen ihre Haftstrafe jedoch wegen Verrechnung mit der Untersuchungshaft, Aussetzung zur Bewährung bzw. „aus gesundheitlichen Gründen“ nicht antreten. Fünf Angeklagte werden freigesprochen.
1989-1990
Einrichtung der Gedenkstätte Grafeneck
1994
Gründung des Vereins "Arbeitskreis Gedenkstätte Grafeneck e.V."
1995
Veröffentlichung des „Gedenkbuchs für die Opfer der Euthanasie in Grafeneck 1940“ mit 4.000 Namen (2019: fast 10.000 Namen)
1998
Entstehung des Alphabet-Gartens in Grafeneck
2005
Eröffnung des Dokumentationszentrums der Gedenkstätte Grafeneck
B 5 Dokumentationszentrum der Gedenkstätte Grafeneck |
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -
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Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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