Clara Zetkin (1857 – 1933): Sozialistin und Frauenrechtlerin

Hintergrund

Bedeutung


Clara Zetkin war eine Galionsfigur der DDR – man widmete ihr einen Geldschein und eine Briefmarke, errichtete Denkmäler und benannte Straßen nach ihr. In der Bundesrepublik wurde sie als „rote Emanze“ abgetan oder geriet ganz in Vergessenheit. Allenfalls als Initiatorin des Internationalen Frauentags wird Zetkin noch erinnert. Dabei galt sie zu ihren Lebzeiten als eine der prominentesten Politikerinnen und war nach Rosa Luxemburg die wichtigste sozialistische Theoretikerin. In ihrer Funktion als Alterspräsidentin eröffnete die KPD-Abgeordnete Clara Zetkin am 30. August 1932 den von der NSDAP dominierten Reichstag und rief zur Einheitsfront gegen den Nationalsozialismus auf, dessen Gefahr sie im Gegensatz zu vielen ihrer Zeitgenossen erkannte.

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B 14 Clara Zetkin-Denkmal im Clara Zetkin-Park in Leipzig

 

Clara Zetkin ist auch eine Figur der baden-württembergischen Landeskunde: Sie lebte von 1890 bis ca. 1921 in Stuttgart, wo sie u.a. an der Durchführung des Internationalen Sozialistenkongresses und der ersten Internationalen Frauenkonferenz von 1907 beteiligt war.

Das Modul stellt Clara Zetkin in ihre Zeit, denn deren Spannungen und Umbrüche können an ihrer Biografie sichtbar gemacht werden. Das Modul ermöglicht einen historischen Längsschnitt im Hinblick auf die Entwicklung der Arbeiter- sowie der Frauenbewegung von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Machtantritt Hitlers und gleichzeitig Vertiefungsmöglichkeiten zu bestimmten historischen Ereignissen oder Aspekten, die für Zetkins Leben und Karriere relevant waren.

 

B 10  Clara Zetkin und Rosa Luxemburg 1910

 

Folgende Themen lassen sich anhand des Moduls erarbeiten:

- die Anfangszeit der Sozialdemokratie mit Sozialistengesetz und Exil;

- die Entwicklung der Frauenbewegung im 19. Jahrhundert mit den beiden kontroversen Ansätzen der bürgerlichen und der proletarischen Frauenbewegung;

- die Forderung nach dem Frauenstimmrecht und die Funktion des Internationalen Frauentags;

- der Streit um die Bewilligung der Kriegskredite bzw. die „Burgfriedenspolitik“ der SPD und die Aktionen der Kriegsgegner;

- die Spaltung der Arbeiterbewegung und die Gründung der KPD;

- die Rolle der Komintern für die Politik der KPD in der Weimarer Republik;

- die Auseinandersetzung von KI und KPD mit dem Aufstieg des Faschismus bzw. Nationalsozialismus und die „Sozialfaschismus“-These;

- in lokaler Perspektive: die Bedeutung Stuttgarts als Zentrum der Sozialdemokratie um 1900.

 

B 13 Straßenschild in Stuttgart-Sillenbuch

 

 


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Tübingen -


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