„Hexenschwaben und Schermaus-Italiener“: Ein- und Auswanderung im Gebiet des heutigen Landkreises Sigmaringen

Hintergrundinformationen

Zeittafel

„Ulmer Schachtel“ (Lithographie von Jakob Alt, Nachdruck des Originals von 1824)
© Stadtarchiv Ulm, F 2/3, Donauansichten / Dieses Bild ist von der Lizenz CC-BY 4.0 ausgenommen

Ca. 1655
Beginn der Zuwanderung aus den durch den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wenig beeinträchtigten Gebieten in der Schweiz, in Österreich und Bayern. Die Immigration ebbt gegen Ende des Jahrhunderts wieder ab.

1689
Beginn der ersten Auswanderungswelle nach Südosteuropa. Die Auswanderung vollzieht sich in mehreren Schüben. Erst um ca. 1830 löst Amerika Südosteuropa als Hauptziel der Auswanderung ab.

1852 bis 1890
Hauptzeitraum für die Auswanderung nach Amerika

„Alpini“ beim Gleisbau am Bahnhof Hanfertal (Sigmaringen), 1909/10
© Foto: Kreisarchiv Sigmaringen XI/8 – 3784 / Dieses Bild ist von der Lizenz CC-BY 4.0 ausgenommen

Ca. 1890
Beginn des Zuzugs italienischer Wanderarbeiter (sogenannte „Alpini“ bzw. „Transalpini“)

Zwangsarbeiter bei einer Weihnachtsfeier im Barackenlager des Hüttenwerks Laucherthal während des Zweiten Weltkriegs
© Foto: Kreisarchiv Sigmaringen XI/41 Nr. A 271 / Dieses Bild ist von der Lizenz CC-BY 4.0 ausgenommen

1939 bis 1945
Zweiter Weltkrieg. Zwangsarbeitereinsatz, z.B. ab 1940 im Hüttenwerk Laucherthal (Sigmaringendorf).

Begrüßung und Aufnahme von Heimatvertriebenen. Bronzeplastik von Monika Geiselhart, Veringenstadt 1989.
© Foto: Markus Fiederer, 2013 / Dieses Bild ist von der Lizenz CC-BY 4.0 ausgenommen

1947
Erstmalige offizielle Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten in der französischen Besatzungszone

1956
Ein Jahr nach dem Anwerbeabkommen mit Italien treffen die ersten offiziellen italienischen Industriearbeiter in Deutschland ein.

1990
Das sich abzeichnende Ende der UdSSR (1991 Auflösung) und der Zusammenbruch des „Ostblocks“ führt in den folgenden beiden Dekaden zu einem massenhaften Zustrom von „Spätaussiedlern“.

1993
Verschärfung des Asylrechts: Begrenzung des seit den 80er-Jahren drastisch angestiegenen Zustroms von Asylbewerbern.

2015
Einrichtung einer Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge in den Räumlichkeiten der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne in Sigmaringen im Zusammenhang der „Flüchtlingskrise“ der Jahre 2015/16. Entstehung einer regen und kontroversen

kommunalpolitischen Diskussion zur Landeserstaufnahmestelle.

In den Räumlichkeiten der ehemaligen Graf-Stauffenberg-Kaserne Sigmaringen wird 2015 eine Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge eingerichtet.
© Foto: Markus Fiederer, 2017

- Arbeitskreis für Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -