Die Juden in Mannheim und Umgebung - Antriebskraft und Sündenbock einer Gesellschaft

Hintergrund

Bedeutung


Mannheim entwickelte sich aus einer höfischen Residenzstadt zu einer blühenden Handels- und später Industriestadt. Das vorliegende Modul will anhand von Beispielen den politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Durchbruch der Moderne in Mannheim und Umgebung zeigen: Durch die Eröffnung des Kaufhauses Schmoller & Co, die Beteiligung der Familie Ladenburg an der Gründung der BASF und dem Stiftungsbeitrag von Bernhard Herschel zum Bau eines städtischen Hallenbades verändert sich das Stadtbild Mannheims. Die Juden in Mannheim und Umgebung trugen somit aktiv zur Modernisierung bei.

Im Gegensatz dazu waren die Juden zur Zeit des Nationalsozialismus der Sündenbock der Gesellschaft. Das vorliegende Modul zeigt anhand von verschiedenen Beispielen, wie bspw. Ludwig Marum, der Familie Herzberg und der "Arisierung" des Kaufhauses Schmoller & Co. die Behandlung der damals lebenden Juden als Verfolgte und Opfer.

Dieser Gegensatz sollte im Unterricht thematisiert werden, um den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, dass die jüdische Bevölkerung als Antriebskraft und Sündenbock in der Geschichte Gehör findet. Insbesondere die aktive Rolle bei der Modernisierung der Stadt Mannheim und Umgebung sollte dabei stärker herausgearbeitet werden. Darüber hinaus soll den Jugendlichen bewusstwerden, welche heutige Relevanz der Holocaust für sie hat und welche moralisch-ethischen und politischen Schlussfolgerungen aus den Erfahrungen des Holocaust zu ziehen sind.

 


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte ZSL Regionalstelle Mannheim -


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