Die Zisterzienserinnen-Abtei Lichtenthal in Baden-Baden
Hintergrund
Zeittafel
Die folgende Darstellung ist angelehnt an den geschichtlichen Abriss auf der Homepage des Klosters Lichtenthal: www.abtei-lichtenthal.de
1242
Nach dem Tod Markgraf Hermanns V. von Baden beschließt seine Witwe, Markgräfin Irmengard, ein Kloster als Grablege der Familie zu gründen.
1245
Baubeginn. Zisterzienserinnen aus dem Kloster Wald bei Meßkirch nehmen das klösterliche Leben auf.
1248
Lichtenthal wird in den Zisterzienserorden aufgenommen.
Nach der Weihe der Klosterkirche werden die sterblichen Überreste Hermanns V. überführt und vor dem Altar beigesetzt.
1252
Das Klostergebäude wird eingeweiht.
1260
Markgräfin Irmengard stirbt und wird neben Hermann V. vor dem Hochaltar beigesetzt.
1288
Schenkung des Dorfes Geroldsau und Stiftung der Fürstenkapelle.
1322
Die romanische Klosterkirche wird durch einen gotische Chorabschluss nach Osten erweitert.
14. und 15. Jahrhundert
Bis Mitte des 14. Jh. gute innere und äußere Entwicklung des Konvents. Ende des 14. Jh. Niedergang des geistlichen Lebens und der klösterlichen Disziplin. 1426 Reform durch den Orden, Nonnen von Königsbrück im Elsass kommen nach Lichtenthal zur inneren Erneuerung.
1525
Zeit der Bauernkriege. Die Nonnen flüchten vor den heranziehenden Bauern, das Kloster bleibt von einer Plünderung verschont.
16. Jahrhundert
Zeit der Reformation. Die badischen Markgrafen schwanken zwischen lutherischem und katholischem Bekenntnis. Lichtenthal muss mehrfach um seinen Bestand fürchten.
1618 – 1648
Zeit des 30-jährigen Krieges.
Das Kloster wird zwar auch durch die schwedischen Truppen bedroht, aber nach der Überlieferung auf wundersame Weise gerettet: Eine Marienstatue, der die Äbtissin unmittelbar vor der Flucht der Ordensschwestern die Schlüssel des Klosters an den Arm gehängt hat, stellt sich den plündernden Soldaten lichtumstrahlt in den Weg und wies ihnen den Ausgang – woraufhin diese flohen. Das Kloster blieb unversehrt.
B 3 Der Überlieferung zufolge wurde das Kloster mehrfach durch das direkte Eingreifen Marias, der Mutter Jesu Christi, gerettet. Auf dem Ölgemälde von Balthasar Schmid (1775) wird das Kloster dem Schutz Marias anvertraut.
© LMZ-BW (Jaeger) / Dieses Bild ist von der Lizenz CC-BY 4.0 ausgenommen
1689
Im pfälzischen Erbfolgekrieg wird die Stadt Baden durch die französischen Truppen niedergebrannt. Das Kloster leidet schweren Schaden, wird aber nicht zerstört.
1707
Markgraf Ludwig Wilhelm, der "Türkenlouis", stirbt. Sein Herz wird vor dem Hochaltar der Fürstenkapelle beigesetzt.
1728 - 1734
Instandsetzung der Klosterkirche, Abriss des baufälligen Konventgebäudes aus dem 13. Jahrhundert und barocker Neubau durch den Architekten Peter Thumb.
1796
Revolutionskriege. Das Kloster muss mehrfach erhebliche Kriegsabgaben an die französischen Truppen zahlen.
1803
Organisationsedikt von Markgraf Karl Friedrich, das die Säkularisation in Baden einleitet. Lichtenthal kann unter schweren Einschränkungen als klösterliche Gemeinschaft bestehen bleiben. Haus und Grundbesitz werden enteignet, Kunstschätze und Handschriften gehen zum großen Teil in das Eigentum des Staates über.
1815
Eröffnung des "Lehrinstituts für die Beuerner Mädchenjugend". Die Schule besteht bis heute.
B 4 Schutzengel mit Mädchen über dem Eingangsportal der auf dem Klostergelände befindlichen Grundschule Lichtenthal.
© Ingo Brömel
1883
Gründung des Tochterklosters Mariengarten in St.Pauls-Eppan bei Bozen in Südtirol als Zufluchtsort im Falle einer Ausweisung der Schwestern.
1939 - 1945
Gefährdung von Schule und Kloster durch das Nazi-Regime. Um nicht nur von der Schule abhängig zu sein, Einrichtung von Kunstwerkstätten.
1968
Umgestaltung der Klosterkirche nach dem 2. Vatikanischen Konzil. Entfernung der Übermalungen und Wiederherstellung des einfachen gotischen Stils der frühen Zisterzienser.
1980 -1990
Schrittweiser Umbau der leer stehenden Ökonomiegebäude zu Gästehäusern.
1995
750-Jahr-Feier des Klosters.
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -