Kloster Hirsau

Methodenvorschlag

Didaktische Hinweise

Erste Doppelstunde:

Ausgehend von einer Bildbeschreibung der Anlage Hirsaus wird im Plenum Vorwissen abgerufen und es werden Fragen für die Folgestunden formuliert.

Anhand von zwei Arbeitsblättern wird anschließend die Anlage Hirsaus von außen anhand eines Klosterplans (orientieren, bennenen, vergleichen, erklären) sowie von innen anhand der Verortung der Tätigkeiten eines Mönchs (darstellen, begründen, Vermutungen anstellen) erfasst.

Die Doppelstunde wird durch ein Arbeitsblatt (Klosterdomino) mit grundlegenden Informationen zum Thema Kloster, die auch für die folgenden Stunden benötigt werden, beendet. Dies kann als Gruppenspiel, als Einzelarbeit oder als Hausaufgabe bearbeitet werden.

Zweite Doppelstunde:

Der Einstiegsphase durch Lehrervortrag oder Lesen des Informationstextes kommt hier eine wichtige Bedeutung zu.

Ausgehend von der Person Wilhelms wird das Kloster Hirsau als Vorbild einer Reformbewegung charakterisiert, wobei zeit- und kulturgeschichtliche Informationen erläutert werden sollen. Je nach Intention kann mehr oder weniger auf den im Hintergrund schwelenden Konflikt des Investiturstreits eingegangen werden. Die Hirsauer Emanzipation von dem Einfluß der Calwer Grafen dient als lokales Beispiel dieses Konflikts, sie hatte aber auch einen (vielleicht sogar entscheidenden) Einfluß auf dessen Ausgang, nämlich der Unterwerfung der weltlichen Macht unter die Kirche durch den Gang nach Canossa.

Es folgt die Bearbeitung zweier Arbeitsblätter. Zunächst wird die Ausdehnung des Hirsauer Einflussbereiches anhand einer Karte seiner Tochterklöster dargestellt (darstellen, zuordnen, vergleichen), wobei durch die Fragestellung und die Arbeit mit dem Atlas auch fachübergreifende Kenntnisse und Fertigkeiten geübt werden (Orientieren auf einer Karte, Informationen entnehmen, Karten vergleichen, Maßstab berechnen, Entfernung ermitteln).

Das zweite Arbeitsblatt dient der Bewusstmachung der Benediktinerregeln, die in diesen Hirsauer Klöstern eine neue Beachtung erfuhren (beschreiben, zuordnen, vergleichen, begründen und beurteilen, schließlich in einer Diskussion auch sogar bewerten).

Die Differenzierung der Niveaustufen findet hier durch das Niveau der Bearbeitung sowie die Anzahl der bearbeiteten Fälle statt. Ein wesentlicher Aspekt ist die Diskussion innerhalb der Gruppe über die Umstände und die Schwere der Verfehlung. Jedes Urteil kann hinterfragt werden. Es sollte ein Hinweis erfolgen, dass damals jedoch ein Hinterfragen des Urteils des Abtes nicht möglich war.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -


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