Die Illenau - "Ein wahres Schloss für Irre"?
Methodenvorschlag
Didaktische Hinweise
Entsprechend der Leitperspektive Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt (BTV) lernen die Schülerinnen und Schüler auch im Sinne der transdisziplinären Disability History (vgl. exemplarisch mit einem Schwerpunkt auf der geschichtsunterrichtlichen Praxis Hellberg/Zürn 2016) am regionalgeschichtlichen Beispiel der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Illenau den Umgang der Gesellschaft mit Minderheiten im 19. Jahrhundert zur Zeit des Vormärz kennen. Dabei trägt insbesondere die Auseinandersetzung mit den reformpsychiatrischen Therapieansätzen von Christian Friedrich Wilhelm Roller (1.Doppelstunde) sowie mit der Patientengeschichte des Haslacher Künstlers Carl Friedrich Sandhaas (2.Doppelstunde) dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler Werthaltungen entwickeln, die sie gemäß der Leitperspektive zur Achtung und für die Wertschätzung von Verschiedenheit sensibilisieren.
B 2 180 Grad Ansicht der Illenau |
Übergreifend steht sowohl in der ersten als auch in der zweiten Doppelstunde die domänenspezifische Förderung der Orientierungskompetenz und hierbei das Erklären und Überprüfen eigener und fremder Wertorientierungen an Beispielen aus der Reformpsychiatriegeschichte des 19. Jahrhunderts im Zentrum. Dabei die Zeit- und Standortgebundenheit der eigenen und fremden Wertorientierungen insbesondere beim Gebrauch von Zuschreibungen wie „gesund“ und „krank“ oder „verrückt“ zu erkennen, zu vergleichen und zu beurteilen, trägt somit auch in besonderem Maße zur Förderung der Reflexionskompetenz bei.
Die Differenzierung für die unterschiedlichen Niveaustufen (G/M/E) erfolgt in erster Linie über die Auswahl der Materialien, die unterschiedliche Anforderungen aufweisen. In beiden Doppelstunden kann unter verschiedenen Lernwegen ausgewählt werden.
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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