„Panzer haben wir keine gebaut – nur Motoren“: Die Rüstungsindustrie in Friedrichshafen im Zweiten Weltkrieg
Hintergrund
Zeittafel
- Luftschiffbau Zeppelin GmbH
- Maybach-Motorenbau GmbH
- Zahnradfabrik Friedrichshafen AG
- Dornier-Metallbauten GmbH
Seit 1933 werden Getriebe für die Fahrzeuge der Reichswehr (ZF), Panzermotoren (Maybach), Flugzeuge (Dornier) und Würzburg-Radargeräte (Luftschiffbau Zeppelin) in Friedrichshafen gefertigt. Später wird der Luftschiffbau Zeppelin maßgebliche an der V2-Produktion beteiligt sein.
B 9, Dornier Do 17 Z |
1939 Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wird der Mangel an Arbeitskräften in der Rüstungsindustrie durch Dienstverpflichtungen von Beschäftigten aus nicht kriegswichtigen Betrieben gedeckt.
Ab November 1940 werden Frauen für die Arbeit in der Rüstungsindustrie verpflichtet.
Mitte 1941 ca. 700 Ausländer sind in der Rüstungsindustrie beschäftigt.
Winter 1941/42 In Folge der hohen Verluste an der Ostfront werden viele jungen Menschen aus okkupierten Ländern in Osteuropas deportiert und kommen zwangsweise nach Friedrichshafen.
B 4, Herkunft der Fremdarbeiter |
Ab April 1942 werden Barackendörfern für Zwangsarbeiter und KZ-Lagern in Friedrichshafen errichtet.
Mitte 1942 Tausende Fremdarbeiter treffen am Bodensee ein - noch nie hatte Friedrichshafen so viele Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten beherbergt.
1942 Der Reichsminister für Bewaffnung und Munition, Alber Speer, macht Hitler darauf aufmerksam, „dass wir durch einen Ausfall der Panzerzulieferung aus Friedrichshafen in größte Schwierigkeiten gerade würden“. Auf „Führerbefehl“ wird die Luftabwehr in Friedrichshafen ausgebaut.
April 1944 Die Bedeutung der Rüstungsindustrie in Friedrichshafen ist auch den Alliierten bekannt: Friedrichshafen ist eine von 50 Städten, die auf einer von Churchill im Londoner Unterhaus vorgelegten Liste mit Angriffszielen der Royal Air Force stehen.
Die Innenstadt wird am 28. April 1944 und die Industrie am 20.Juli 1944 durch Luftangriffe der Alliierten auf Friedrichshafen weitgehend zerstört.
B 10, Zerstörte Altstadt |
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Tübingen -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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