Der Stuttgarter Tumult 1948: Kampf um Mitbestimmung und Soziale Marktwirtschaft
Methodenvorschlag
Verlaufsplanung mit Materialien
Zeit/ Phase |
Inhalte/ methodische Hinweise |
Material | ||
GME (G8/G9) | ||||
1. Doppelstunde | ||||
Einstieg |
Kontrastierung der weitgehend positiven Einschätzung der Einführung der Währungsreform 1948 heute und in den Schulbüchern mit einer Zeitungsschlagzeile über den "Stuttgarter Tumult" 1948 Formulierung von Fragen |
AB 1 | ||
Leitfrage(n) |
Warum reagierte man in Stuttgart ablehnend, ja mit Gewalt auf die Maßnahmen des Wirtschaftsrates/auf die Einführung der Währungsreform unter Ludwig Erhard? Wie passen die Ablehnung damals und die positive Bewertung heute zusammen? |
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Erarbeitung 1 |
Konfliktrekonstruktion: Rekonstruktion des genauen Ablaufs der Stuttgarter Proteste an verschiedenen Quellen: Verlauf, Forderungen, eingesetze Mittel, Wahrnehmungen in der Presse und Ergebnisse/Wirkungen. Es bietet sich an, die Erarbeitung arbeitsteilig in Dreier-Gruppen durchzuführen und die Ergebnisse abzugleichen und in ein gemeinsames Ergebnisblatt einzutragen. AB 2a: Berichterstattung regionale Presse AB 3: Ergebnissicherung Als Vertiefung bietet es sich an, die Pressefotografien methodisch zu analysieren, vgl. Methodenblatt Fotoanalyse |
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Ergebnis-sicherung | Die Schülerergebnisse werden gemeinsam besprochen, eine erste Antwort auf die Leitfrage wird gegeben, z. B. im Hinblick auf die gewerkschaftliche Kundgebung, die Unzufriedenheit mit der Preisentwicklung oder den Effekt der Luxuswaren in den Schaufenstern |
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Überleitung | Wie kann nun dieser Tumult erklärt werden - welche Rolle spielten die Gewerkschaften in Stuttgart und welche Auswirkungen hatte die Währungsreform auf die Westzonen? | |||
Erarbeitung 2 |
Konfliktanalyse: Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten in Partnerarbeit die Frage nach Ursachen und Anlass des Tumults in einem größeren Kontext. Sie greifen dabei auf Historiker-Texte zurück: AB 4a: Währungsreform und Wirtschaftspolitik in den Westzonen |
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Ergebnis-sicherung |
Ergänzung der Ergebnisse auf AB 3 | AB 3 | ||
2. Doppelstunde: Mythos Währungsreform - Urteilsbildung |
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Einstieg/ Erarbeitung 1 | Vervollständigung der Analyse: Machtmittel, Rahmenbedigungen, Kommunikation AB 3 |
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Erarbeitung 2 |
Wie wurden die Ereignisse damals wahrgenommen? Vermutungen? Überprüfung an zeitgenössischen Urteilen und Erarbeitung von Perspektive und Urteilskriterien der gegebenen Einschätzungen (AB 5) |
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Urteilsbildung 1 | Wie beurteilen wir nun den Tumult und den Konflikt? | |||
Überleitung |
Welche Wirkungen hatte der Stuttgarter Tumult: 1. Vorbereitung des Generalstreiks am 12.11.1948 2. Maßnahmen des Wirtschaftrates zu Bekämpfung von Preiswucher, Ende des Lohnstopps und Tarifautonomie |
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Erarbeitung 3 |
Analyse und Überprüfung zweier heutiger Einschätzungen des Zusammenhangs von Währungsreform, Protesten und Sozialer Marktwirtschaft. Es werden eine offizielle Einschätzung der deutschen Bundebank und ein Historikertext gegeben, die insbesondere in der Einschätzung der Proteste differieren. |
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Sach- und Werturteil | Auf der Basis der Analyse des Vorgangs, der Ursachen und Folgen sowie zeitgenössischer und heutiger Einschätzungen formulieren die Schülerinnen und Schüler ein eigenes Urteil. | |||
Ausblick |
Die Stuttgarter Tumulte - ein westdeutscher 17. Juni? Der Historiker Jörg Roesler vergleicht die beiden Vorgänge in einem kurzen Aufsatz. Die Schülerinnen und Schüler analysieren und beurteilen Triftigkeit und Plausibilität des Vergleichs. |
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- Kompetenzzentrum für Geschichtliche Landeskunde im Unterricht (ZSL) -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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