Der Umbau der "Wäschekammer" - Strukturwandel vor Ort: Das Verschwinden der Textilindustrie auf der Schwäbischen Alb
Hintergrund
Zeittafel
1959
Über 70% der Arbeitsplätze im Raum Ebingen/Tailfingen gehören zur Textilindustrie. Es handelt sich um die größte Ansammlung der Wirk- und Strickwarenindustrie in der Bundesrepublik.
1966/67
Erste Nachkriegsrezession mit Auswirkungen auf die Textilindustrie: erstmals deutliche Absatzrückgänge und Verlangsamung des Expansionstempos
1973/74
Erste Ölpreis-Krise
B 2 Luftansicht Tailfingen 1958 |
ab 1974
erste Einbrüche bei der Beschäftigung
01.01.1975
Neun Teilorte, darunter die Städte Tailfingen und Ebingen, schließen sich zur Stadt Albstadt zusammen.
31.12.1975
Höchster Einwohnerstand: 50.772 (2018: 45.675)
1977
Die Firma EMCE, eine der ältesten Trikotfabriken Tailfingens, stellt den Betrieb ein.
03.09.1978
Das bis dahin stärkste Erdbeben in Deutschland hat sein Zentrum in den Albstädter Teilorten Tailfingen und Onstmettingen auf der Schwäbischen Alb mit der Stärke 5,7 (Richter-Skala). Viele Firmen werden durch die Schäden zur Aufgabe gezwungen.
B 37 Fa. Balthas Blickle‘s Wwe. |
1981
In Albstadt stellen innerhalb von vier Wochen die Firmen Wirolita und Ebona den Betrieb ein.
15.01.1983
Sprengung des Fabrikhochhauses vom EMCE im Albstädter Stadtteil Tailfingen
1988
Errichtung der Fachhochschule Albstadt-Sigmaringen auf dem Boden einer ehemaligen Fabrik
1996
Eröffnung des Maschenmuseums in Albstadt-Tailfingen in einer stillgelegten Fabrik
2006
Von den ursprünglich mehr als 30.000 Arbeitsplätzen in der Textilindustrie im Kreis Balingen sind noch knapp 5.000 übrig.
B 25 Fa. Conrad Maier (Comazo), Albstadt-Tailfingen |
Der Strukturwandel ist ein Prozess, der nur sehr schwer über Einzelereignisse abgebildet werden kann. Er verläuft über Jahrzehnte und in kleinen kontinuierlichen Schritten.
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte an der ZSL-Regionalstelle Tübingen -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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