Die Deportation der Mannheimer Juden nach Gurs

Methodenvorschlag

Verlaufsplanung mit Materialien

 

Zeit/
Phase
Inhalte/
methodische Hinweise
Material
G M E (G8/G9)
1. Doppelstunde
Einstieg Den Einstieg in die Unterrichtssequenz bildet der Gurs-Wegweiser vor dem Mannheimer Hauptbahnhof. Die Karte von Frankreich soll zunächst abgedeckt werden, um das Vorwissen zu Gurs bzw. zur jüdischen Geschichte Mannheims abzufragen. Dabei kann auf weitere jüdische Erinnerungsorte (bspw. den Glaskubus am Paradeplatz oder den jüdischen Friedhof) eingegangen werden.
Im Anschluss soll anhand der Karte die geografische Lage von Gurs und die politische Situation im Jahr 1940 verdeutlicht werden.
AB 1
Erarbeitung 1/
Problematisierung
 
Es schließt sich die Erarbeitung der Nürnberger Rassengesetze an, um darzustellen, weshalb die Deportation möglich wurde. Darüber hinaus sollte problematisiert werden, dass die Geheime Staatspolizei in Baden eine Art Vorreiter bei der Erstellung einer „Judenkartei“ war. Etwa 5600 badische Juden wurden auf dieser Grundlage in das südfranzösische Internierungslager Gurs verschleppt. AB 2a  AB 2b AB 2c
Erarbeitung 2

In der Erarbeitungsphase können die Schülerinnen und Schüler in Gruppenarbeit oder auch in Form eines Lernzirkels den Abtransport aus Mannheim und das Leben im Internierungslager Gurs anhand exemplarischer jüdischer Bürger aus Mannheim erarbeiten. Zur Verfügung stehen hierbei Materialien auf unterschiedlichen Niveaustufen zu folgenden Personen:

AB 3+4: Oskar Althausen als Rückkehrer in die Stadt Mannheim (1919-2001)

AB 5+6: Dr. Eugen Neter ging aus eigenem Entschluss und aus hoch zu achtender Solidarität mit seiner Gemeinde nach Gurs. (1893-1966)

AB 7+8: Adoptivkind Kurt Bigler (ehemals Kurt Bergheimer, 1925-2007)

In der Folgestunde ist noch zu verdeutlichen, dass die Deportation nicht heimlich geschah, sondern in aller Öffentlichkeit. Deshalb könnte auch eine Auswahl bei den Deportierten nach Gurs getroffen werden. Beispielsweise könnte man sich auf Oskar Althausen (AB 3+4) und Dr. Eugen Neter (AB 5+6) beschränken und dann zusammen mitt AB 11 („Was kam nach Gurs?“) auf die Materialien zu Kurt Bigler (AB 7+8) zurückgreifen.

AB 3a

AB 4a

AB 5a

AB 6a

AB 7a

AB 8a

AB 3b

AB 4b

AB 5b

AB 6b

AB 7b

AB 8b

AB 3c

AB 4c

AB 5c

AB 6c

AB 7c

AB 8c

Sicherung 2 Die Ergebnisse werden im Plenum präsentiert und besprochen. Bei einer leistungsstarken Klasse kann die Ergebnissicherung auch erst nach der dritten Erarbeitungsphase stattfinden.        
2. Doppelstunde
Erarbeitung 3 und Problematisierung

Fortsetzung der Erarbeitungsphase 2

In dieser Erarbeitungsphase können die Schülerinnen und Schüler den öffentlichen Umgang mit der Deportation in das Internierungslager Gurs anhand eines Zeitungsartikels und eines Briefes erarbeiten. Darüber hinaus sollte auch problematisiert werden, warum sich die Deportation in aller Öffentlichkeit abspielen konnte. Am Ende wird u.a. anhand von Oskar Althausen, Dr. Eugen Neter und Kurt Bigler dargestellt, was mit den Insassen nach Gurs geschah.

Für diese Erarbeitungsphase stehen folgende Materialien für eine Gruppenarbeit oder für einen Lernzirkel zur Verfügung:

AB9: Bericht der Badischen Presse- und Handelszeitung über die Lebensbedingungen der badischen Juden im Lager Gurs

AB 10: Brief über Erlebnisse in der ehemaligen Kurfürstenschule in Mannheim

AB 11: Was kam nach Gurs?

AB 9a

 AB 10a

 AB 11a 

AB 9b 

AB 10b

AB 11b

AB 9c

AB 10c

AB 11c

Sicherung 3 Die Ergebnisse werden im Plenum präsentiert und besprochen.      

Erarbeitung 4/
Interaktive
Lernorterkundung

 

Die Schülerinnen und Schüler nehmen an einer interaktiven Lernorterkundung teil. Diese Erarbeitungsphase kann in Einzel- oder Gruppenarbeit erfolgen. Dafür benötigt jeder bzw. jede Gruppe einen PC. Die Schülerinnen und Schüler lösen eigenständig mithilfe einer Internetseite den Arbeitsauftrag auf AB 12. Die Internetseite beinhaltet ein interaktives Bild (D1), welches mit zusätzlichen Inhalten, wie bspw. Fotos, Links, Texten verknüpft ist. Die Lernorterkundung findet lediglich virtuell statt.
Falls Sie die Erstellung eines eigenen interaktiven Bildes planen, können Sie auf den Darstellungstext D2 zurückgreifen. Er beschreibt thinglink, stellt Einsatzmöglichkeiten dar und weist auf Probleme/ Stolpersteine hin. Für die Erstellung eines interaktiven Bildes ist der Besuch des Lernortes, u.a. zur Erstellung von Fotos, empfehlenswert.
Die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler wird gefördert, wenn sie selbständig ein interaktives Bild mit thinglink erstellen. Dazu geben die Hinweise zur Vertiefung/Erweiterung sowie D3 eine Hilfestellung. Dies ist besonders für ein höheres Leistungsniveau sinnvoll, allerdings sollten Sie hierfür mindestens 90 Minuten Zeit einplanen.

AB 12

D 1

 D 2 

D 3

 Sicherung 5 Die Ergebnisse werden im Plenum präsentiert und besprochen.       

 

Hinweis zu "thinglink":

Für die Benutzung eines erstellten thinglinks wie hier im Modul ist keine Anmeldung erforderlich und es werden auch keine cookies platziert.
Thinglink verlangt nur für die eigene Erstellung eine Registrierung und die Zustimmung zur Verarbeitung personenbezogener Daten (email-Adresse). Dies ist bei der eigenen Verwendung und der Verwendung mit Schülerinnen und Schülern zu berücksichtigen.

 


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -


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