Historisch fragwürdige Straßennamen in Freiburg - beibehalten, ändern oder ... ?

Hintergrund

Bedeutung


Die Benennung von Straßen nach Personen oder Ereignissen spiegelt wider, wer oder was zum Zeitpunkt der Benennung als der Ehrung bzw. Erinnerung würdig galt.

So wurde Friedrich Ebert während der Weimarer Republik nach seinem Tod zum neuen Namensgeber für den bis dahin als Holzmarkt bekannten Platz in Freiburg. Wenige Jahre später, praktisch unmittelbar nach Beginn der NS-Diktatur, wurde Ebert als Namensgeber für diesen Platz durch Hindenburg ersetzt, nach dem bereits 1927 eine Wohnstraße im Freiburger Osten benannt worden war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Zuge der Entnazifizierung der Hindenburgplatz ebenso wie die Adolf-Hitler-Straße direkt umbenannt, während die Hindenburgstraße bis in die Gegenwart erhalten blieb. Erst 2016 beschloss der Freiburger Gemeinderat, diese Straße umzubenennen, was 2020 umgesetzt wurde.

Die Frage, ob Straßen heute noch nach Hindenburg oder anderen aus heutiger Sicht fragwürdigen Personen benannt sein sollen, ist untrennbar verknüpft mit der Frage, wie unsere Gesellschaft mit ihrer Geschichte - und insbesondere der des Nationalsozialismus - umgeht. Welche Schuld bzw. Verantwortung schreiben wir einer Person für die in ihrer Zeit begangenen Verbrechen zu? Wie gewichten wir diese gegenüber den Verdiensten, die diese Person möglicherweise auf einem anderen Gebiet oder in einer anderen Phase ihres Lebens erworben hat? Dürfen bzw. müssen wir entsprechende Straßennamen ändern?


 - Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -


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