Das KZ-Außenlager Bisingen – Entgrenzung und Erinnerung

Hintergrund

Bedeutung


Das KZ-Außenlager Bisingen ist Teil des Unternehmens "Wüste", mit dem die Nationalsozialisten ab 1944 Öl aus dem Ölschiefer am Fuße der Schwäbischen Alb gewinnen wollten, um die Probleme mit der Treibstoffversorgung unter Kontrolle zu bekommen, die mit der Eroberung der rumänischen Erdölfelder  durch die Rote Armee aufgetreten waren. Als Außenlager des KZ Natzweiler ist Bisingen ein Beispiel dafür, wie Zwangsarbeit, Rüstungsproduktion und KZ-System auf bisher ungekannt enge Weise miteinander verzahnt waren.

 

Das KZ-Außenlager in Bisingen und dessen Aufarbeitung ist unter verschiedenen Aspekten für die Behandlung in der Schule interessant und exemplarisch:

als KZ in der unmittelbaren (heimatlichen) Umgebung, "vor der Haustür" (Grunert),

als Beispiel für ein irrwitziges Projekt der Nationalsozialisten,

als Beispiel für den "entgrenzten" (Glauning) Lagerbetrieb in der Endphase des Krieges,

als Beispiel dafür, wie KZ-Häftlinge und einheimische Bevölkerung (keinen) Kontakt hatten,

als Beispiel für den Umgang mit den Tätern nach 1945 und

als Beispiel für die Aufarbeitung nationalsozialistischer Vergangenheit und die Erinnerungskultur seit den 1980ern.

 


B 14 Schieferabbruchkante heute

 


 - Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -