Die "Arisierung" am Beispiel Ravensburg

Hintergrund

Zeittafel


13.3.1933     Erste Sperrungen von Warenhäusern durch SA-Posten in Ravensburg.

01.4.1933     Reichsweiter, staatlich organisierter Boykott "jüdischer Geschäfte".

Auch in Ravensburg beziehen vor allen "jüdischen Geschäften" und Häusern SA- und SS-Leute mit Transparenten, wie „Deutsche, kauft nur in deutschen Geschäften!“, „Kauft nicht im Einheitspreisgeschäft!“ Stellung und boykottieren diese.

 

B 8, Boykottaktion vor dem jüdischen Schuhhaus "Merkur" in Ravensburg durch SA-Mitglieder am 01.04.1933

 

1933 – 1935     weitere Schikanen,

bspw. Forderung, dass an jüdischen Geschäften die Vor- und Nachnamen der Eigentümer an der Außenfront angebracht werden sollen;
„Anti-Werbungs-Annoncen“ in der lokalen Ravensburger Zeitung

 

B 1, Zeitungsannonce der "Deutschen Schuhgeschäfte Ravensburgs"

 

 09./10.11.1938     Reichspogromnacht: Reichsweiter, staatlich organisierter Pogrom gegen die jüdische Bevölkerung.

In Ravensburg werden die Schaufenster des Kaufhaus Staufia (vormals Wohlwert) eingeworfen. Der Besitzer, Gustav Adler, und weitere Juden werden in Schutzhaft genommen.

Auch bei der jüdischen Familie Erlanger auf dem sogenannten "Burachhof" werden durch SA-Angehörige einige Fenster zerstört. Ludwig Erlanger wird ebenfalls in Schutzhaft genommen.

Das Pogrom beschleunigte die „Arisierung“ in ganz Deutschland.

In Folge der Reichspogromnacht kommt es in Ravensburg zur Übernahme der letzten "jüdischen Betriebe" durch „Arier“.


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -


Der Text dieser Seite ist verfügbar unter der Lizenz CC BY 4.0 International
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.