Fluchthilfe in die Schweiz - "kleine" Leute als große Helden?

Hintergrund

Zeittafel


B 2: Familie Höfler von links: Elise Höfler, Gertrud Höfler, Josef Höfler. Für die katholische Elise Höfler spielten vermutlich religiöse Gründe eine Rolle, bei der Fluchthilfe mitzumachen. Josef Höfler war überzeugter Sozialdemokrat.

Juli 1938:  Auf der Konferenz von Évian, die auf Initiative des US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt zusammenkam, berieten die Vertreter von 32 Staaten über die rapide ansteigenden Flüchtlingszahlen von Juden aus Deutschland und Österreich. Die Konferenz endete weitgehend ergebnislos, da sich außer der Dominikanischen Republik alle Teilnehmerstaaten weigerten, mehr jüdische Flüchtlinge aufzunehmen.

23. Oktober 1941: Auswanderungsverbot für die jüdische Bevölkerung und Beginn der reichsweiten Massendeportationen. Wer sich diesen entziehen wollte, musste in den Untergrund. Die meisten untergetauchten Juden, etwa 5000, lebten in Berlin. Von ihnen überlebten 1500 Juden.

13.8.1942: Schließung der Schweizer Grenze für Juden durch den Schweizer Bundesrat. Einzelne Kantone (z.B. Schaffhausen, Sankt Gallen und Basel-Stadt) nahmen dennoch weiter  jüdische Flüchtlinge auf.

2.5.1943: Lotte Kahle gelang als erste Jüdin die Flucht mithilfe von Luise Meier und Josef Höfler. Insgesamt konnte das Netzwerk 28 Juden zur Flucht in die Schweiz verhelfen.

Mai 1944: Festnahme von Luise Meier, Josef Höfler und der anderen Fluchthelfer.

Juli 1944: Der Fall wurde vom Sondergericht Freiburg auf Geheiß des Reichsjustizministeriums an den Volksgerichtshof in Berlin übergeben, wo die Anklage auf „Feindbegünstigung“ lauten sollte.

Januar 1945: Abschluss der Ermittlungen. Aufgrund des Chaos der letzten Kriegsmonate kam es nicht mehr zum Prozess.

21.4.1945: Befreiung von Luise Meier aus dem Gefängnis in Stockach.

25.5.1945: Josef Höfler und Hermann Ritzi wurden aus dem Landgerichtsgefängnis Konstanz befreit. Josef Höfler hatte die Flucht geplant.

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg  -


Der Text dieser Seite ist verfügbar unter der Lizenz CC BY 4.0 International
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de

Bitte beachten Sie eventuell abweichende Lizenzangaben bei den eingebundenen Bildern und anderen Dateien.