Die „Geislinger Weiberschlacht“ vom Dezember 1941. Frauen leisten Widerstand gegen die NS-Kindergartenpolitik

Hintergrund

Bedeutung

 

So vielfältig der Widerstand im Nationalsozialismus war, so unterschiedlich ist dessen Rezeption. Lange Zeit beschäftigte man sich im Unterricht nur mit den prominenten Protagonisten oder mit thematischen Zugängen – Arbeiterwiderstand, Kirche im NS. Nun treten verstärkt die „stillen Helden“ ins Blickfeld, die bisher oft sogar in ihren Heimatgemeinden wenig wahrgenommen wurden. Ein Grund dafür ist sicher, dass die Taten der „stillen Helden“ unbequeme Fragen aufwerfen: Warum waren einzelne mutiger als die große Masse ihrer Mitbürger? Gab es also doch Handlungsspielräume?

Um solche Handlungsspielräume geht es auch beim Thema „Geislinger Weiberschlacht“. Die Protestaktion der rund 200 Geislinger Frauen gegen die Schließung des katholischen Kindergartens und der jahrelange Boykott des NSV-Kindergartens beeindrucken durch das standhafte und solidarische Auftreten – und dies von einfachen Bürgerinnen einer Landgemeinde, die alles andere als „geborene“ Widerstandskämpferinnen waren.

Die Aktion selbst sowie die Beweggründe der Mütter bzw. Frauen sind auch für Mittelstufenschülerinnen und –schülern nachvollziehbar, weshalb sich das Thema gut für den Unterricht in der Sek. I eignet. Materialien auf den verschiedenen Niveaustufen ermöglichen eine binnendifferenzierte Behandlung des Themas. 

 

B 5 Kindergartenjahrgang 1929, 1930, 1931 im Garten der Kinderschule

 
 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -


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