Zwangsarbeit im Überlinger Stollen und die Erinnerung daran
Methodenvorschlag
Verlaufsplanung mit Materialien
Zeit/ Phase |
Inhalte/ methodische Hinweise |
Material | ||
G | M | E (G8/G9) | ||
1. Doppelstunde: Zwangsarbeit im Überlinger Stollen |
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Einstieg als Erarbeitung |
G: Grundriss der Stollenanlagen wird im Großformat (ähnlich einer Bauskizze) an die Tafel gehängt. Die auf die Stollenanlage hinweisenden Begrifflichkeiten sind wegretuschiert. Die Schülerinnen und Schüler werden aufgefordert, Untersuchungsfragen zur Skizze zu formulieren. (Plenum) - Was ist auf der Skizze zu sehen? - Welchen Zweck hatte diese Stollenanlage? - Von wem wurde sie gebaut? etc. M/E: Schülerinnen und Schüler bekommen das Gedicht „Der Leichenzug“ vorgelesen, dann als Kopie ausgehändigt. Diskussion über folgende Fragen im Plenum. 1.) Wie werden die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Stollen beschrieben? 2.) Welche Fragen stellen sich euch? (an der TA notieren und übernehmen lassen) 3.) Welche Chancen und Risiken birgt der Umgang mit literarischen Quellen? |
AB 1 | AB 1a |
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Erarbeitung I |
Gruppenarbeit – Zwangsarbeit im Überlinger Stollen Thema 1: Vorgeschichte und Anfänge des Stollenbaus Thema 2: Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter Thema 3: Tod durch Zwangsarbeit Thema 4: Flucht vor der Zwangsarbeit G: Lückentextarbeit in Einzelarbeit, dann in Austauschgruppen M/E: Erarbeitung in Einzelarbeit (10´) danach Austauschgruppen zur gemeinsamen Ergebnissicherung (20´) und abschließenden Diskussion (10´) 1. Präsentation der vier Themen - Kurze Inhaltszusammenfassung des Textes/der Quelle - Ergebnisvorstellung: Ergebnisse müssen von allen Gruppenmitgliedern notiert werden! 2. Nehmt die zum Gedicht "Der Leichenzug" formulierten Fragen hervor und beantwortet diese nun mit dem neu erworbenen Wissen. 3. [„Die Zwangsarbeit ist eine Folge der nationalsozialistischen Ideologie.“ Diskutiert über diese These.] |
AB 2 | AB 2a | AB 2b |
Ergebnissicherung I |
G: Besprechung des Lückentextes; Tarockkarten mit allen genauer betrachten. Was mussten die Arbeiter im Stollen in Überlingen erleiden? M: Beantwortung der im Einstieg gestellten Fragen E: Stellungnahmen zur These: „Die Zwangsarbeit ist eine Folge der nationalsozialistischen Ideologie.“ vortragen lassen und diskutieren. |
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Erarbeitung II Transfer |
Überleitung: Während des NS leisteten mehrere Millionen Menschen in Deutschland Zwangsarbeit. Informiert euch über die Zwangsarbeit im NS allgemein (tablet-Arbeit oder Kopie) G: Aufgaben werden in Partnerarbeit bearbeitet 1. Besucht folgende Homepage: www.zwangsarbeit-archiv.de/zwangsarbeit/zwangsarbeit an und beantwortet mit Hilfe der interaktiven Karte folgende Fragen: - Nenne die Herkunftsländer der vier größten Zwangsarbeitergruppen. - Wie viele Zwangsarbeiter arbeiteten im Spätsommer 1944 in Deutschland? 2. Betrachtet die Fotos und notiert, in welchen Arbeitsbereichen die Zwangsarbeiter eingesetzt wurden. 3. Schreibt einen Lexikoneintrag zum Stichwort „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“. Du solltest folgende Inhalte einbringen: Bedeutung des Wortes Zwangsarbeit, Merkmale der Zwangsarbeit, Anzahl der Zwangsarbeiter 1944 in Deutschland, Herkunftsländer der Zwangsarbeiter, Aufgabenbereiche der Zwangsarbeiter. M/E: Aufgaben werden in Partnerarbeit bearbeitet
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Ergebnissicherung II |
G: Besprechung des Lexikoneintrags zu „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“. M/E: Vergleicht das Leben der Zwangsarbeiter im Überlinger Stollen mit den allgemeinen Informationen zur Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. Besprechung des Lexikoneintrags zu „Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“. |
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Puffer Aktualitätsbezug |
Zwangsarbeit - ein Problem von gestern? Gibt es heute in Deutschland, Europa in der Welt noch Zwangsarbeit? Das Verbot von Zwangsarbeit ist u.a. in der Europäischen Menschenrechtskonvention formuliert. Gemeinsam Abschnitt lesen. Abschnitt I – Rechte und Freiheiten (Art. 2-18) Art. 4 Verbot der Sklaverei und der Zwangsarbeit Diskussion über Ursachen und Probleme bei der Bekämpfung |
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2. Doppelstunde: Erinnerung an die Zwangsarbeit im Überlinger Stollen |
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Einstieg |
Warum erinnern? G: Erinnerung im eigenen Leben Sucht einen Überbegriff für die folgenden Begriffe: Geburtstagsfeier, Weihnachten, Grabstein, Fotoalbum, Ehering (auf Metaplankarten an die TA hängen) - An was erinnern die Feste, Dinge? - Ergänze weitere passende Wörter. - Warum erinnern Menschen sich überhaupt? - Wie könnte an die Zwangsarbeit und den Tod der Häftlinge im Überlinger Stollen erinnert werden? M/E: Zitat zum Thema Erinnerung an die Opfer der Nationalsozialisten 1. Arbeitet aus den Zitaten Gründe heraus, warum an die Opfer des Nationalsozialismus auch in der Zukunft erinnert werden sollte. 2. Diskutiert über die Schwierigkeiten des Erinnerns. 3. Überlegt euch Formen des Erinnerns, die eure Generation ansprechen würden. Überleitung: Heute wollen wir die Frage stellen wie die Erinnerung an die Zwangsarbeit im Überlinger Stollen gestaltet wurde/wird. |
AB 5 |
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Erarbeitung I
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Die Schülerinnen und Schüler entwerfen in Gruppen ein Mahnmal für die Zwangsarbeiter im Überlinger Stollen. Hierzu werden blanco DIN A3 Blätter benötigt. |
AB 6 | AB 6a | |
Ergebnissicherung I |
Ausstellung der Entwürfe und Austausch über die Ergebnisse. - Welche Entwürfe stellen die Zwangsarbeit besonders anschaulich, verständlich, emotional anrührend dar? |
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Erarbeitung II
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Analyse des Denkmals von Überlingen - Bilder per PowerPoint ablaufen lassen (langsame Annäherung) - Eindrücke sammeln - Fotoausdrucke auf AB analysieren lassen |
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Ergebnissicherung II |
G: Mündliche Sammlung von Schülereindrücken Fotos einzeln beschreiben lassen - Warum hat der Künstler das Mahnmal gerade so gestaltet? (Alternativen diskutieren) M/E: Mündliche Sammlung von Schülereindrücken Beurteilungstexte im Plenum vorlesen lassen und besprechen. - Welche Absicht verfolgte der Künstler mit der Darstellungsweise? kritische Diskussion darüber - Erinnert das Mahnmal angemessen an die Zwangsarbeit im Überlinger Stollen? |
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Erarbeitung III
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Überleitung: Welche anderen Erinnerungsformen könnten noch genutzt werden, um an die Zwangsarbeiter im Überlinger Stollen zu erinnern? Sammlung im Plenum G/M/E: Die Erinnerung an die Zwangsarbeit im Überlinger Stollen war lange Zeit eine schwierige Angelegenheit. Bezieht zu dieser These Stellung. |
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Ergebnissicherung III
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Diskussion über mögliche Gründe für das schwierige Erinnern an die Zwangsarbeit im Überlinger Stollen. |
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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