"Also Tote hat es bei uns keine gegeben!" NS-Zwangsarbeit in landwirtschaftlichen Betrieben des Schwarzwalds

Hintergrund

Zeittafel


 

1936
Mit der wachsenden Rüstungsindustrie sank die Arbeitslosenquote auf ein Minimum. Es wurden vermehrt ausländische Arbeitskräfte angeworben.

1939
Mit Kriegsbeginn stiegt der Bedarf an ausländischen Arbeitskräften, besonders in der Landwirtschaft. Deshalb kam es im besetzten Polen neben Anwerbungsversuchen auch zu zwangsweisen Massenrekrutierungen.

1940
In den sogenannten Polenerlassen wurden Diskriminierungen für polnische Zwangsarbeiter festgelegt, die überwiegend in der Landwirtschaft tätig waren. Diese regelten etwa den Umgang der deutschen Zivilbevölkerung mit den Zwangsarbeitern.

 

B 1, Bescheinigung über die Vermittlung eines Zwangsarbeiters

 

1942
Massenhafte Zwangsrekrutierungen von ausländischen Zivilarbeitern wurden auch in den besetzen Gebieten der Sowjetunion durchgeführt (sog. "Ostarbeiter"). Im Land Baden waren 1942 etwa 60000 Zwangsarbeiter tätig, die Hälfte davon in der Landwirtschaft.

1943/44
Die Diskriminierungen der Ostarbeiter- bzw. Polenerlasse wurden offiziell teilweise zurückgenommen, aber angebliche Vergehen härter bestraft.
1944 waren 6 Mio. ausländische Zivilarbeiter im Arbeitseinsatz, 90% davon als Zwangsarbeiter.

1945
Nach dem Kriegsende wurden die Zwangsarbeiter zunächst als displaced persons in Lagern festgehalten und konnten später in ihre Heimatländer zurückkehren.

Für ausführliche Informationen siehe D 1 .


- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Freiburg -


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