Hintergrund
Zeittafel
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Die Entstehung der"Sibyllenspur" muss im Zusammenhang der römischen Landnahme Südwestdeutschlands gesehen werden. Die Vernichtung von drei Legionen 9. n. Chr. in der sog. "Varusschlacht" (Schlacht im Teutoburger Wald, gesichert heute bei Kalkriese im Kreis Osnabrück) bedeutete einen Wendepunkt der römischen Expansionspolitik.
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Der Plan, Germanien bis zur Elbe zu erobern, wurde aufgegeben. Stattdessen erfolgte die Eroberung schrittweise in mehreren Etappen. Dabei wurden Grenzsicherungen durch zahlreiche Kastelle aber ohne durchgehende Befestigungen angelegt, so der "Alblimes" und der "Neckarlimes".
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Die Sibyllenspur stellt die Talverriegelung des Lautertales dar; sie wurde im späten 1. und frühen 2. Jahrhundert errichtet und bildet die lang gesuchte Verbindung zwischen dem südlichen Ende des Neckarlimes bei Köngen und dem Alblimes bei Donnstetten. Sie kann deshalb als "Lautertallimes" bezeichnet werden und ist die früheste durchgehende Grenzsicherung innerhalb Obergermaniens und Rätiens.
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Trotz intensiver Befliegung konnte bislang keine Fortsetzung weder nach Nordwesten noch nach Südosten gefunden werden. Die ca. 600 m lange Linie war die erste Grenzsicherung mit Palisaden und Graben, wie sie sich erst wieder hundert Jahre später am äußeren obergermanischen Limes wiederfindet.
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Das bislang spärliche Fundmaterial deutet an, dass Grenzbefestigung und Kastell schon in den ersten Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts wieder aufgegeben wurden und durch ein Holz-Erde Kastell bei Eislingen ersetzt wurden. Dieses Kastell sicherte den günstigeren Albaufstieg von Köngen nach Heidenheim.
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Graben und Palisade wurden sich selbst überlassen und verfielen. Die Gräben füllten sich mit humosem Material und förderten - selbst noch nach fast 2000 Jahren und jahrzehntelanger intensiver landwirtschaftlicher Bewirtschaftung (!) - kompostartig bis heute das Pflanzenwachstum und unterschieden sich so vom umliegenden Ackerland.
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Stuttgart -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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