Der Klosterplan von St. Gallen und Campus Galli bei Meßkirch: Vom "Idealplan" zum "Realplan"


Zeittafel

 Tabula

Die Tabula auf der Klosterbaustelle "Campus Galli": Verschiedene Schlagmuster dienen der zeitlichen Einteilung des Tages. (© Foto: Markus Fiederer 2015)

Ca. 500 n. Chr.
Entstehung der Regel des heiligen Benedikt von Nursia (480-547)

612 n. Chr.
Gallus (ca. 550 bis 640) kommt im Gefolge des irischen Wandermönchs Kolumban in das alamannische Gebiet und lässt sich am Arboner Forst im abgelegenen Steinachtal nieder.

719 n. Chr.
Der alamannische Priester Otmar errichtet bei der Kultstätte des Gallusgrabs ein Kloster.

724 n. Chr.
Legendäres Datum, zu dem sich der (vermutlich gallische) Wanderbischof Pirmin mit einer Mönchsgemeinschaft auf der Reichenau niederlässt.

800 n. Chr.
Geistliche Verbrüderung der Klöster Reichenau und St. Gallen

816-819 n. Chr.
Reformsynoden in Aachen zur Vereinheitlichung der geistlichen Lebensformen unter der Leitung des Abts Benedikt von Aniane, initiiert von Kaiser Ludwig d. Frommen (814-840)

816 n. Chr.
Weihe der neu errichteten Reichenauer Klosterkirche unter Abt Heito

819 bis 830 n. Chr.
Zeitraum, in dem der karolingische Klosterplan im Inselkloster Reichenau unter der Leitung von Haito (806 bis 823 Abt des Klosters) entstanden ist. Bestimmt ist der Plan für das Kloster St. Gallen, adressiert mit großer Wahrscheinlichkeit an Abt Gozbert (816-837).

830-835 n. Chr.
Umbau der Klosterkirche in St. Gallen durch Abt Gozbert (816-837)

12. Jahrhundert
Anfertigung der Martinsvita auf der Rückseite (und einem Teil der Vorderseite) des Klosterplans durch einen St. Galler Mönch

1. August 2012
Mit der Orientierung der Baulinie der Basilika an der aufgehenden Sonne wird die Klosterbaustelle "Campus Galli" eröffnet.

Campus Galli

Campus Galli: Eine Holzkirche dient als Vorgängerbau vor der Errichtung der großen Basilika. (© Foto: Markus Fiederer 2015)

 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -