Mission oder Assimilation? Christanisierung und fränkische Herrschaftspolitik am Beispiel der Alamannen in Ellwangen
Methodenvorschlag
Didaktische Hinweise
In der ersten Doppelstunde schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Rolle kleiner Archäologen, die sich mit den Grabungsbefunden der alamannischen Siedlung in Lauchheim auseinandersetzen.
B8 Goldscheibenfibel mit Kreuzesdarstellung
Aus der Differenz zwischen zwei Grabbeigaben (christliche Symbolik, zunehmender Reichtum) entwickeln sie Fragestellungen zur Christianisierung der Alamannen. (Fragekompetenz)
Über die Zuordnung von schriftlichen und archäologischen Zeugnissen zu den Alamannen lernen die SuS den Prozess der alamannischen Landnahme bis zur Eingliederung in das fränkische Reich kennen. (Sachkompetenz). Sie rekonstruieren dabei wie ein Kriminalkommissar die verschiedenen Zusammenhänge (Reflexionskompetenz).
Anschließend vertiefen die SuS ihre Sachkompetenz in Bezug auf das Leben der Alamannen zwischen dem 5. und 7.Jhdt. Hierbei geht es um die Entstehung einer germanisch-christlichen Glaubensvorstellung (Synkretismus), die fortschrittliche Technik (Eisenherstellung und Schmiedekunst) und die soziale Differenzierung der alamannischen Gesellschaft.
In der zweiten Doppelstunde überprüfen die SuS das Bild vom Elch Hari und der Ellwanger Gründungslegende. Sie vergleichen dazu systematisch eine narrative Quelle (Vita Hariolfi) und eine urkundliche (Schutzprivileg) und beurteilen deren Quellenwert. (Methodenkompetenz)
Mit Hilfe von Forschungsmeinungen erkennen sie weitere Gründe und Motive der Klostergründung und wägen deren Bedeutung ab (Reflexionskompetenz).
Abschließend diskutieren die SuS am Beispiel der Alamannen über die Frage, inwiefern Mission im Rahmen von Herrschaftsbildung Zwang oder gutes Angebot ist. (Orientierungskompetenz)
Kompetenzzentrum für Geschichtliche Landeskunde im Unterricht