„(…) so sollen dieselben (…) auch friedlich und ruhig beieinander leben und wohnen“ - Biberach zwischen Reformation und Parität
Methodenvorschlag
Verlaufsplanung mit Materialien
Zeit/ Phase |
Inhalte/ methodische Hinweise |
Material | ||
G | M | E (G8/G9) | ||
1. Doppelstunde |
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Einstieg | Die Lehrerkraft zeigt eine Folie mit Putzeimer und Stromzähler, die von je einer Konfession in derselben Kirche (Stadtkirche St. Martin in Biberach) zugehörig waren. Mithilfe der Informationen aus D 1 werden die SuS auf die Leitfrage hingeführt: Warum war das Zusammenleben von Katholiken und Evangelischen in Biberach (siehe Strom) derart schwierig, dass man sogar Putzeimer und Stromzähler trennen musste? | |||
Erarbeitungsphase 1 | Was geschah in der Kirche? Die SuS betätigen sich als Detektive: Sie lesen einen Quellentext zum Biberacher Bildersturm und stellen Mutmaßungen über die Täter und ihr Motiv an. |
AB 1a | AB 1b | |
Erarbeitungsphase 2 |
Biberach wird evangelisch Die SuS arbeiten aus Infotexten heraus, wie die Reformation in Biberach Fuß fasste. Dabei erkennen sie, welche Veränderungen der neue Glaube mit sich brachte und können das Ereignis aus AB 1 einordnen. In diesem Zusammenhang wird auch kurz auf die reformatorische Lehre eingegangen. |
AB 2a | AB 2b | |
Ergebnissicherung |
Besprechung der Ergebnisse, Erklärung des Bildersturms |
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Vertiefung
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Die Konfessionen stoßen vor Ort aufeinander Im Folgenden wird nun der Blick auf die weitere Entwicklung gelenkt: Das Arbeitsblatt beleuchtet die Wirren der Auseinandersetzung bis 1555 und die katholische Reaktion auf den Reformationsprozess. Die Heftigkeit der Konfliktaustragung sollen die SuS in einem weiteren AB in Form einer Fieberkurve graphisch darstellen. |
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Ergebnissicherung | Zusammenfassung der Ergebnisse, Hypothesen über möglichen Fortgang des konfessionellen Zusammenlebens | |||
2. Doppelstunde Die Konfessionen suchen einen Ausgleich |
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Einstieg | Zum Einstieg zeigt der Lehrer eine Folie mit dem Bild des Friedensengels, Motiv einer Sonderbriefmarke zur Erinnerung an den Augsburger Religionsfrieden (2005). Die Schüler erkennen (gegebenenfalls mit Hilfestellungen) das Symbol des Friedensengels und werden auf die Besonderheit des Ereignisses aufmerksam. Daraus wird folgende weiterführende Frage entwickelt: Gelang den Katholiken und Evangelischen ein Ausgleich, der das konfessionelle Zusammenleben in einer Stadt ermöglichte? | B 11 | ||
Erarbeitungsphase 1 | Konfliktlösung: Theorie Die SuS erarbeiten die Regelungen des Augsburger Religionsfriedens und bekommen Einblicke in die Folgezeit, den Dreißigjährigen Krieg und den Westfälischen Frieden. Sie vergleichen die Regelungen der beiden Friedenschlüsse unter besonderer Berücksichtigung der Situation in Biberach. Dabei lernen sie den Begriff der Parität kennen. |
AB 5a | AB 5b | AB 5c |
Erarbeitungsphase 2 | Konfliktlösung: Praxis In Kleingruppen überprüfen die SuS inwieweit das Zusammenleben nach 1555 vor Ort funktionierte. Die SuS ordnen Fallbeispiele nach verschiedenen Kategorien. |
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Transfer/Gegenwarts-bezug | Zusammenleben heute Die SuS richten den Blick auf die Gegenwart: Was regelt das Grundgesetz in Sachen Glaubensfreiheit? Wie gehen die beiden Konfessionen heute konkret in Biberach miteinander um? Der abschließende Vergleich mit dem 16. und 17. Jahrhundert fordert die Schüler heraus, den Begriff der Toleranz zu reflektieren. |
AB 8 |
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -