Der Bauernkrieg in Oberschwaben im Spiegel der Weißenauer Chronik
Methodenvorschlag
Vertiefungen und Erweiterungen
Sek. I/Lernorterkundung
Inhalte | Material | |
1. Doppelstunde |
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Überleitung: Kurzer Überblick über den Bauernkrieg: Erarbeitung der Ursachen für den Bauernkrieg in Oberschwaben und die Forderungen der Bauern |
AB3a (G-Niveau) AB3b (M-Niveau) AB4_3c (E-Niveau) - sehr ausführlich |
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Erarbeitung II: Gruppenarbeit zur Weißenauer Chronik Methodenblatt: Bildbeschreibung |
AB6 | |
Auswertung der Erarbeitungsphase II: Gruppenarbeit zur Weißenauer Chronik |
AB8bc (M- und E-Niveau) | |
2. Doppelstunde |
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Verlauf des Bauernkriegs in Oberschwaben bis zur Konfrontation bei Weingarten Soll die Erarbeitung der Ereignisgeschichte bis zum Weingartener Vertrag nicht in einem Lehrervortrag erfolgen, besteht die Möglichkeit, dass sich die Schüler diese selbst erarbeiten. |
AB11a (G-Niveau) AB11bc (M- und E-Niveau) |
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Rollenspiel Die Schülerinnen und Schüler bereiten sich auf ein Rollenspiel vor, in dem die Verhandlungen, die letztlich zum Weingartener Vertrag führten, durchgespielt werden sollen. Insgesamt gibt es sechs verschiedene Rollen. Daher bietet es sich an, die Rollen in sechs Gruppen vorbereiten zu lassen. |
AB12 | |
Zusätzlich können den Schülerinnen und Schülern mit AB13 Argumentationshilfen gegeben werden. Hinweis: |
AB13ab | AB13ab |
Reaktionen auf den Vertrag Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit verschiedenen Reaktionen auf den Weingartener Vertrag auseinander. Durch die nochmalige Beschäftigung mit dem Zustandekommen des Vertrages erkennen sie, dass der Handlungsspielraum von Einzelnen, aber auch von Gruppen, durch Möglichkeiten und Grenzen definiert wird. |
AB15a | AB15bc |
Transfer Am Ende der Unterrichtsstunde besteht die Möglichkeit, dass sich die Schülerinnen und Schüler auf verschiedene Arten und auf verschiedenen Niveaus der Bedeutung des Bauernkrieges für die heutige Zeit nähern. |
AB17c AB18abc AB19a |
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Lernorterkundung |
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[Die Erinnerungsstätte Baltringer Haufen © Foto:Erinnerungsstätte Baltringer Haufen] Erinnerungsstätte Baltringer Haufen Im Untergeschoss des Baltringer Rathauses sind drei Räume der "Erinnerungsstätte Baltringer Haufen - Bauernkrieg in Oberschwaben" gewidmet. Als "Bauernkriegsstube" wurde die Dokumentation der Geschichte des Baltringer Haufens 1984 auf Beschluss des Ortschaftsrates ins Leben gerufen und von Franz Liesch gestaltet. Damit war Baltringen der erste Ort in Westdeutschland mit einem Bauernkriegsmuseum. Zum 475. Jahrestag der Geschichte anno 1525 wurden die Museumsräume nach einem Konzept von Dr. Benigna Schönhagen völlig neu gestaltet und am 7. April 2000 eröffnet. [Diorama: Die Bauern des Baltringer Haufens in Verhandlungen mit den Schwestern des Klosters Heggbach © Foto:Erinnerungsstätte Baltringer Haufen] Die Revolution von 1525 im Raum Oberschwaben wird in sieben Themenblöcken mit vielen Abbildungen dargestellt. Ein Großdiorama zeigt die Verhandlungen mit den Schwestern des Klosters Heggbach sowie Plünderungen durch die Bauern. Dieses Ereignis markiert die Wende von den friedlichen Verhandlungen der Bauern mit der Obrigkeit hin zur militärischen Konfliktlösung durch den Schwäbischen Bund. Ein zwölf Minuten dauernder Film informiert sehr anschaulich über den chronologischen Verlauf der Geschichte des Baltringer Haufens. Die Erinnerungsstätte Baltringer Haufen stellt für Schulklassen eine Vielzahl von Arbeitsblättern zur Verfügung, mit denen man den Lernort altersgemäß erschließen kann. Darüber hinaus bietet sie für Schulklassen folgendes museumspädagogische und handlungsorientierte Angebot an, dabei werden diese gerne auch betreut: 1. am Platz, an dem sich die Bauern 1525 versammelten (Rollenspielszene), ca. 20 Minuten Hintergrundinformationen zum Baltringer Haufen Bereits im Dezember 1524 äußerten laut Quellenangaben Bauern in einem Wirtshaus in Baltringen ihren Unmut über ihre Belastungen. Sehr schnell schwoll die Unzufriedenheit zu einer Massenbewegung an, es entstand der Baltringer Haufen. Dieser leitete die Fusion mit den Bodensee- und Allgäuerhaufen zur "Christlichen Vereinigung" ein und nahm mit Ulrich Schmid an der Spitze und Sebastian Lotzer als Schreiber maßgeblich Einfluss auf die Beschlüsse der Christlichen Vereinigung. Der Baltringer Haufen trat schon sehr früh ein in Verhandlungen mit der Obrigkeit, dem Schwäbischen Bund, der sich auf die Strategie der Bauern einließ, nämlich Theologen zu benennen, die aus der Bibel ableiten sollten, was dem Wort Gottes gemäß ist. Was die Christliche Vereinigung wollte und in ihren Schriften wie den Zwölf Artikeln, in der Landes- und Bundesordnung zum Ausdruck brachte, war revolutionär. Sie strebten nach einer Eidgenossenschaft in Oberschwaben. Die kleinräumigen feudalen Herrschaften sollten aufgelöst werden zugunsten eines größeren, auf Wahlprinzip aufbauenden Verbandes nach dem Vorbild Graubündens. "Zur Republik war es wahrhaft nur ein kleiner Schritt" (Peter Blickle). |
- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Tübingen -
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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