Die Villa rustica Karlsruhe-Durlach.

Hintergrundinformationen

Methodenvorschlag

Lernorterkundung:

Die Lernorterkundung dient dem fast buchstäblichen "Begreifen" des Themas "Villa rustica"; den gleichen Zweck erfüllen die vorgeschlagenen Erweiterungen der Erkundung um das Aufsuchen des Grabsteins des Flavius Sterius im Pfinzgaumuseum und um das Hinabsteigen in den Römerkeller aus Wössingen im Badischen Landesmuseum.

Die Erkundung des Lernortes einschließlich der vorgeschlagenen Erweiterungen eignet sich für alle Schularten bzw. -stufen, wobei sich die Auswahl der vorgeschlagenen Aktivitäten und die Intensität ihrer Durchführung an der jeweiligen Leistungsfähigkeit der Klasse/Lerngruppe auszurichten hätte.

Als Grundlage zur Vorbereitung der Lernorterkundung könnten die Arbeitsblätter AB 1 und AB 2 dienen, die im Unterricht bzw. in der häuslichen Vorarbeit zu bearbeiten wären.

Vor Ort in Karlsruhe-Durlach könnten folgende Aktivitäten stattfinden:

  • Gewinnen eines ersten Überblicks vom erhöhten Standpunkt an der B 3 (Grötzinger Straße) aus,
  • Aufmessung der sichtbaren Überreste mittels Maßband,
  • Feststellung der Ausrichtung der Schauseite (Portikus) mittels Kompass (in welche Himmelsrichtung schauten die Besitzer der Villa rustica vom Portikus aus?),
  • Lokalisieren des Ausgrabungsortes in einen Ausschnitt des Karlsruher Stadtplanes,
  • Skizzierung der Fundamentreste,
  • skizzenhaftes Aufnehmen einzelner Architekturteile (Wandnischen / das rautenförmige Ornament),
  • Anfertigung von Aufnahmen mittels Digitalkamera zum Zweck einer späteren Dokumentation auf einer Wandtafel, einer Stellwand etc. oder in einer digitalisierten Form,
  • Abschreiten der Entfernung zur Pfinz

Abschreiten der Entfernung zur B3 (Grötzinger Straße), die ungefähr der römischen "Bergstraße" folgt

Behandlung des Themas in der Schule:

Adressaten des vorliegenden Entwurfs sind vor allem Schüler von Realschule und Gymnasium (SI). Bei einer Verwendung in der Sekundarstufe II sollten die Schüler selbstständig auf den gesamten Inhalt der Internetseite zurückgreifen können.

Ein Teil der Arbeitsblätter könnte auch in der Hauptschule Verwendung finden. In der Grundschule ließen sich evtl. die Arbeitsblätter 2, 5, 6 und 7 verwenden. Für die Arbeit in der Grundschule lässt sich zum Thema Villa rustica auch das entsprechende Arbeitsblatt des Unterrichtsmodells "Pforzheim - Archäologischer Schauplatz Kappelhof" heranziehen.

Anhand von AB 1 gewinnen die Schüler zunächst die erforderlichen allgemeinen Kenntnisse zum Thema Villa rustica. Je nach Leistungsfähigkeit der Klasse wird die betreuende Lehrkraft bei der Erarbeitung des Textes Hilfestellung leisten müssen.

AB 2 ermöglicht am Beispiel der Villa rustica von Bondorf Kenntnisse über das Hofareal einer Villa rustica zu erhalten.

Im nächsten Schritt sollten die speziellen Informationen zur Villa rustica Karlsruhe-Durlach der Klasse vermittelt werden. Hierbei wäre insbesondere per Internet auf das Bildmaterial zurück zu greifen.

Sofern die Klasse eine Zeitleiste zur römischen Geschichte erarbeitet hat, kann hier zur Verdeutlichung die Zeitspanne der Existenz des Durlacher Gutshofes eingetragen werden.

AB 3 verdeutlicht die Lage des Durlacher Gutshofes in der Topographie der Provinzen Germania superior bzw. Raetia.

Anhand von AB 4 verschaffen sich die Schüler einen Eindruck vom ungefähren äußeren Erscheinungsbild des Hauptgebäudes der Durlacher Villa rustica. Anregungen zur Rekonstruktionszeichnung sind auch der Seite www.villa-rustica.de (Rekonstruktion der Villa rustica von Hechingen-Stein) zu entnehmen.

Mittels des Puzzles von AB 5 gewinnen die Schüler zusätzlich eine Vorstellung davon, wie der Kellerraum im Westrisaliten der Durlacher Villa rustica zur Zeit seiner Nutzung ausgesehen haben könnte. Eine Ergänzung hierzu biete t AB 6 .

AB 7 verweist darauf, dass die Villae rusticae zur Altersversorgung von Veteranen des römischen Heeres dienen konnten. Die Abbildung des Grabsteins und die Erläuterung berühren nicht zuletzt auch die Verbreitung der Schrift (und der lateinischen Sprache) in den Provinzen des römischen Reiches und sind damit wichtiges Zeugnis der Romanisierung. In Ergänzung könnte auf die zum Fundmaterial der Durlacher Villa gehörenden Schreibgriffel hingewiesen werden.

Die Angaben in den Abschnitten "Keramik und Datierung" und "Weitere Funde" könnten zur Erstellung einer Spinne auf einem Kartengrundriss des römischen Reiches dienen, die die Verknüpfung der in einer Randlage des Imperiums sich befindenden Durlacher Villa mit der "Außenwelt" verdeutlicht.


 

- Arbeitskreis Landeskunde/Landesgeschichte RP Karlsruhe -

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Quelle: https://www.schule-bw.de

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