Methodenvorschlag
Lernorterkundung:
Das Hüfinger Römerbad kann an Wochentagen nur nach Vereinbarung und mit archäologischer Führung besichtigt werden. Daraus ergibt sich zunächst eine rezeptive Aneignung, die ihre eigenen methodischen Herausforderungen beinhaltet. Die Schüler sollten dazu angehalten werden, die dargebotene Information mitzuprotokollieren und anschließend miteinander zu vergleichen, zu ergänzen und zu strukturieren. Schreibblock und Stift gehören zur unverzichtbaren Ausrüstung.
Heizraum
© Michael Tocha
Nach der Führung können die Schüler einzeln oder in Gruppen Spezialaufgaben selbständig lösen. Da die gesamte Anlage von oben von Besucherstegen aus betrachtet wird, bietet sich die Herstellung eines Grundrisses an. In diesen können die einzelnen Stationen bei der Badbenutzung, ggf. mit ungefähren Angaben der Zeitdauer, eingetragen werden. Schüler können die Aufgabe übernehmen, Mitschülern vor Ort und mit Hilfe der Informationstafeln die Funktionsweise der Hypokaustheizung zu erklären. Die Entstehung der Anlage ca. 70 v.Chr. sollte in die großräumige Entwicklung des Römischen Reiches im 1. Jh. n.Chr. (Dekumatland, Limes) eingeordnet werden.
Informationen zum Badevorgang siehe unter www.huefingen.de/de/Kultur-Tourismus/Kreativ-kulturell/Museen/Roemische-Badruine/Fuer-Geschichtsinteressierte
Museumspädagogischer Bereich
© Michael Tocha
Behandlung des Themas in der Schule:
Vor dem Lerngang oder auch als Alternative dazu sollte die Expansion Roms in das Gebiet rechts des Rheins anhand von Karten erarbeitet werden. Eine vertiefende Arbeit mit kleinräumigeren Karten (z.B. Westermann, 9. Aufl. S. 37, Putzger, 100. Aufl. S. 31) zeigt die Schlüsselposition Hüfingens an den Militärstraßen in den Donau- und Neckarraum und kann erklären, warum ein so großes Militärbad gerade hier angelegt wurde: Die vielen Soldaten, die von Süden hier ankamen, sollten für ihren Dienst im kalten Germanien „fit gemacht“ werden.
Abwassergraben im Ruheraum
© Michael Tocha
Nachbereitend kann im Unterricht der Lerngang zum Römerbad dokumentiert werden, z. B. als Wandplakat, Power-Point-Präsentation oder auch als Rollenspiel. Handwerklich geschickte Schüler können in kleinen Gruppen Modelle der Badeanlage bauen (vgl. den Aufsatz von Annette Puckhaber, M4; siehe Literatur).
Der Hüfinger Grundriss (AB 1) kann mit dem Grundriss anderer Römerbäder verglichen werden, zum Beispiel mit dem Römerbad in Rottweil (AB 2). Weitere Beispiele für Grundrissarbeit finden sich bei Brödner (siehe Literatur)
Informationen zum Römerbad Hüfingen (mit Video über das Bad): www.huefingen.de/de/Kultur-Tourismus/Kreativ-kulturell/Museen/Roemische-Badruine
Herausgeber: Landesbildungsserver Baden-Württemberg
Quelle: https://www.schule-bw.de
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